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Bundespräsident Johannes Rau fordert ein «gesellschaftliches Bündnis» zur Sicherung von Oper und Theater. Es müsse das gemeinsame Interesse aller am Theater Beteiligten und Interessierten sein, eine neue «Selbstverständigung» zugunsten dieses «großen kulturellen Erbes» zu erreichen, mahnte Rau am Mittwoch in Berlin bei der Übergabe eines Berichts zur aktuellen Lage der deutschen Bühnen.
Berlin (ddp). Die Zukunft der Theater dürfe nicht eine «Addition von Notlösungen» sein, sagte er.Das Papier wurde von einer Experten-Arbeitsgruppe zusammengestellt. Der Zwischenbericht zur «Zukunft von Oper und Theater in Deutschland» solle eine »breite Diskussion anstoßen«, betonte Rau. Die Arbeitsgruppe habe »in kluger Selbstbescheidung« darauf verzichtet, fertige Antworten oder gar Patentrezepte zu liefern. Die Autoren sähen in den Theatern »ein großes historisches Erbe, dessen unvergleichliche Qualität und Quantität es zu erhalten und fortzuentwickeln« gelte, zitierte der Bundespräsident. Die Zukunft der Theater insgesamt zu sichern, werde nicht gehen, »ohne dass sich die Theaterbetriebe wesentlich verändern. Zukunftssicherung liegt auch für die Theater in ihrer Modernisierung«, betonten die Experten.
Rau hatte am 28. Juni des vergangenen Jahres Intendanten, Regisseure und Gewerkschafter sowie Vertreter von Bund, Ländern und Gemeinden zu einer Gesprächsrunde in seinen Amtssitz Schloss Bellevue eingeladen. Danach wurde auf Bitten des Bundespräsidenten die Arbeitsgruppe eingesetzt.
Rau betonte, er werde den Zwischenbericht den für Kunst und Kultur politisch Verantwortlichen in den Länder, für die Städte und im Bund zur Kenntnis geben. Für den kommenden Sommer wolle er zu einer nächsten Gesprächsrunde einladen. »Ich wünsche mir heute, dass ich dann werde sagen können: Es ist etwas in Bewegung gekommen", betonte der Bundespräsident.