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Musikland-Jahreskonferenz zeigt Perspektiven für geflüchtete Musiker. Foto: Hufner
Absage, Kritik und Irritation: Ruhrtriennale vor schwierigem Start. Foto: Hufner
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Reaktionen verschiedener Institutionen und Persönlichkeiten zum Lockdown

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Berliner Philharmoniker: Petrenko warnt vor «Knockdown» für Kultur +++ Geiger Daniel Hope nimmt Wohnzimmerkonzerte wieder auf +++ Tanz- und Theaterfestival Euro-Scene Leipzig abgesagt +++ Lockdown für die Musik: Gewandhausorchester sagt Gastspiele ab +++

Berliner Philharmoniker: Petrenko warnt vor «Knockdown» für Kultur

Berlin - Der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, hat die Aussetzung aller Kulturveranstaltungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis Ende November kritisiert. «Der erneute Stopp für unsere Konzerte ist aus meiner Sicht eine Maßnahme an der falschen Stelle», erklärte Petrenko am Freitag. «Natürlich wollen wir alle dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter verbreitet», sagte der Dirigent. «Wir müssen aber gemeinsam aufpassen, dass aus dem sogenannten Lockdown für die Kultur kein Knockdown wird, insbesondere auch für unsere freischaffenden Kolleginnen und Kollegen.»

Es sei sehr bitter, die Philharmonie wieder schließen zu müssen, erklärte Intendantin Andrea Zietzschmann. Mit Hygiene- und Schutzkonzepten, neuen Programmen und Ideen hätten die Philharmoniker bisher alles dafür getan, dass das Publikum gut und sicher aufgehoben sei.

Von diesem Montag an schließt die Philharmonie wie alle Theater und Konzerthäuser in Deutschland im Rahmen des Teil-Lockdowns bis 30. November. Die Konzerte vom 30. Oktober bis 1. November finden statt, die Deutschland-Tour des Orchesters nach Frankfurt, Köln, Baden-Baden und Hamburg wird aber abgesagt.

 

Geiger Daniel Hope nimmt Wohnzimmerkonzerte wieder auf

Straßburg/Berlin - Stargeiger Daniel Hope (47) nimmt mit dem Teil-Lockdown Anfang November seine live gestreamten Wohnzimmerkonzerte wieder auf. Vom 2. November an werde er täglich um 19.00 Uhr in seinem Berliner Wohnzimmer mit Gästen «gegen die dunkle Jahreszeit» anspielen, teilte der deutsch-französische Sender Arte am Freitag mit. Mit seiner Musik wolle er Hoffnung auf bessere Tage machen.

In der Corona-Krise im Frühjahr hatte Hope mit seinen «Hope@Home»-Konzerten viele Menschen in aller Welt erreicht. Nun setzt er die Reihe unter dem Motto «Hope@Home - Next Generation» fort und wird vor allem junge und freischaffende Künstlerinnen und Künstler fördern, wie es hieß.

«Die Pandemie betrifft unsere ganze Welt. Verheerend sind auch die Auswirkungen auf unsere Kultur. Ich denke, es ist jetzt wichtig, dass etablierte Künstler ihren Einfluss nutzen, um die nächste Generation zu unterstützen - damit junge Künstler in Zukunft eine Chance haben», sagte Hope. Der in Südafrika geborene und in Berlin lebende britische Geiger zählt zu den bekanntesten Klassik-Künstlern in Deutschland.

Die Sendung wird ab dem 02. November 2020 jeden Abend um 19.00 Uhr live auf ARTE Concert und dem ARTE Concert-Facebook-Kanal gestreamt.

 

Tanz- und Theaterfestival Euro-Scene Leipzig abgesagt

Leipzig - Das Leipziger Tanz- und Theaterfestival Euro-Scene fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. «Dass genau einen Tag vor der geplanten Festivaleröffnung der Beschluss der Bundesregierung, alle Veranstaltungen zu untersagen, in Kraft tritt, ist sowohl für die Compagnien als auch für das Publikum sehr tragisch», erklärte Festivaldirektorin Ann-Elisabeth Wolff am Freitag. Die 30. Euro-Scene war vom 3. bis 8. November unter dem Motto «Alles nicht wahr» geplant.

Noch vor einer Woche hatte Wolff gesagt, dass für sie eine Absage nicht in Frage komme. «Wer für die Kunst brennt, der sagt erst ab, wenn gar nichts mehr geht», sagte sie. Im konkreten Fall wäre es für sie ein erneuter bundesweiter Lockdown. Sie sollte Recht behalten. Für Wolff sollte es die letzte Euro-Scene werden. Die Langzeitdirektorin war von Beginn an bei der Euro-Scene dabei, seit 1994 leitet sie das Festival. Im nächsten Jahr tritt Christian Watty ihre Nachfolge an.

 

Lockdown für die Musik: Gewandhausorchester sagt Gastspiele ab

Leipzig - Das Gewandhausorchester Leipzig muss aufgrund der Corona-Einschränkungen wie andere Klangkörper den Spielbetrieb von diesem Montag an ruhen lassen. Nach der Absage von Gastspielen in den Städten Paris und Wien, die vom Robert Koch-Institut zuvor schon als Risikogebiete eingestuft wurden, sagte das Orchester am Samstag aufgrund der neuen Beschlüsse auch die demnächst geplanten Auftritte in Hamburg und Frankfurt ab.

«Wir bedauern die deutschlandweiten Aufführungsausfälle und die damit verbundenen Folgen sehr, doch verantwortungsvolles Handeln gebietet die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen, die dem Schutz der Gesundheit der Bevölkerung oberste Priorität einräumen», teilte das Orchester mit. Die Maßnahmen würden nicht nur das Publikum, sondern auch die Musikerinnen und Musiker sowie das Personal des Gewandhauses schützen.

 

 

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