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Rosenthal fordert Ende der Rückgabe von NS-Raubkunst

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Hamburg - Der britische Kunstexperte Sir Norman Rosenthal fordert ein Ende der Rückgabe sogenannter NS-Raubkunst an die Erben der früheren jüdischen Eigentümer. «Mit der Rückgabe von ein wenig Kunst können Sie nichts wiedergutmachen, und man sollte diesen Eindruck auch nicht erwecken wollen», sagte der ehemalige Kurator der Royal Academy in London dem Hamburger Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». «Unfassbar Furchtbares ist geschehen. Wie wollen Sie das vergeben? Indem Sie einen Tizian einpacken?»

Rosenthal stammt selbst aus einer jüdischen Emigrantenfamilie, seine Mutter flüchtete aus Deutschland. Persönlich sei er nie daran interessiert gewesen, früheres Eigentum seiner Eltern zurückzubekommen, sagte er. Er könne zudem verstehen, dass viele Museumsdirektoren gegen Restitutionen seien. Es sei «schade, wenn Werke plötzlich aus der Öffentlichkeit, aus der Sichtbarkeit verschwinden».

Der 64-jährige Kunstexperte mahnte zugleich, bei der Diskussion um NS-Raubkunst und Restitution müsse man im Auge behalten, »dass der Kunstmarkt in den vergangenen Jahren explodiert ist und Begehrlichkeiten geweckt hat. Die Leute, die da mitverdienen wollen, erinnern mich an Aasgeier». Oft genug werde ein Bild sofort nach der Restitution veräußert, «und so mancher Anwalt erhält 50 Prozent des Erlöses».

 

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