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Die Pläne für zwei groß angelegte Fusionen in Sachsens Theaterlandschaft sind offenbar vom Tisch. Statt dessen seien derzeit für die betroffenen Häuser Kooperationsmodelle im Gespräch, sagte der Sprecher des Kunstministeriums, Steffen Große, am Donnerstag in Dresden.
Dresden (ddp-lsc). Er bestätigte damit einen Bericht der «Dresdner Neuesten Nachrichten» vom selben Tag. Laut Große wird der Endbericht der vom Ministerium eingesetzten so genannten Theater- und Orchesterkommission derzeit erarbeitet und soll im März vorliegen.Ressortchef Matthias Rößler (CDU) hatte die Expertenrunde Ende 2002 einberufen. Ursprünglich hatte sie für Dresden die Zusammenlegung des Staatsschauspiels, der Staatsoperette und des Theaters Junge Generation zu einer einzigen Einrichtung vorgeschlagen. Ebenso sollten die Landesbühnen Sachsen in Radebeul und das Mittelsächsische Theater Freiberg/Döbeln fusionieren.
Dem Zeitungsbericht zufolge ließ Rößler nun durchblicken, dass unter anderem die Widerstände aus den betroffenen Häusern gegen die Fusionen sprächen. Rößler brachte für Dresden zugleich die Möglichkeit ins Gespräch, dass sich die Stadt mit ihren Angeboten in die Räumlichkeiten des Staatsschauspiels «einmieten» und somit die Kosten für eine Operette im Stadtzentrum sparen könne. Dieses solle freilich «für gutes Geld» geschehen: «Die Sache muss auch für uns attraktiv sein», wird der Minister zitiert.
Alle Beteiligten hätten den Vorteil, statt eines fusionierten Mehrspartentheaters weiterhin über künstlerische Autonomie mit eigenem Personalkörper und eigener Intendanz zu verfügen. Voraussetzung für eine solche Kooperation in der Landeshauptstadt wäre die wirtschaftliche Selbstständigkeit aller Partner.