Dresden - Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) will Öffnungen in der Kultur und in der Tourismus-Branche erreichen. Ziel sei es, dass in Sachsen zumindest ein Teil der Kultur wieder öffnen dürfe - analog zu den anderen Bundesländern, in denen die Beschränkungen nicht so groß seien, teilte das Ministerium am Dienstag mit.
Die gleichen Argumente gälten für den Tourismus. Die aktuelle Corona-Notfallverordnung gilt bis zum 14. Januar und sieht die vollständige Schließung etwa von Theatern und Museen vor. Am Freitag will das Kabinett über eine kommende Verordnung beraten. Zunächst hatte die «Leipziger Volkszeitung» berichtet.
Seit Beginn der Pandemie und gerade in den letzten Wochen trügen Kulturschaffende verständnisvoll die restriktivsten Maßnahmen bundesweit, betonte Klepsch. «Wir sind es ihnen schuldig, eine Öffnungsperspektiven unter vertretbaren Rahmenbedingungen zu bieten.»
Das Ministerium will seine Vorschläge zu Öffnungsperspektiven in das Landeskabinett einbringen. In den nächsten Tagen müssten die Voraussetzungen für die Öffnung und den Betrieb der Kultureinrichtungen erarbeitet werden, hieß es. Auch bei den Einrichtungen gebe es verschiedene Ansichten, wie und mit welchem Aufwand die Sicherheit von Kulturschaffenden und Publikum gewährleistet werden könne - ob Geimpfte und Genesene etwa zugelassen seien (2G) oder sie sich zusätzlich testen müssten (2Gplus).
Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hatte sich am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Dresden verhalten zu dem Vorschlag geäußert. «Wir wollen Perspektiven aufzeigen, sind aber auch abhängig von den Entwicklungen im Land», sagte sie. Auch wenn es nicht allen gefalle, habe Sachsen die Omikron-Welle vor sich. Daher müsse auch im Zusammenspiel mit Experten diskutiert werden, was möglich sei.
[update, 6.1.]
Hoffnung auf eine Öffnung gemacht - nicht ohne Wirkung
Dresden/Chemnitz (dpa/sn) - Die Theater und Kulturbetriebe in Sachsen hoffen auf ein Ende des Kultur-Lockdowns in Sachsen - und bereiten sich zum Teil vorsichtig auf eine Öffnung vor. «Wir planen so, dass wir in jedem Fall spielen könnten, falls wir wieder öffnen dürfen», sagte Generalintendant Christoph Dittrich von den Städtischen Theatern Chemnitz.
«Im Fall einer Öffnung soll der Ticketverkauf schnell losgehen können. Schwierig ist allerdings, dass wir nicht wissen, welche Auflagen etwa bei der Auslastung gelten würden», sagte Dittrich. In jedem Fall stehe schon fest, dass es am potenziellen Öffnungswochenende 15. und 16. Januar keine Premieren geben werde. «Wir wollen dann beliebte Stücke wie den «Nussknacker» aufführen, auf die die Menschen in der Weihnachtszeit verzichten mussten.»
Das Staatsschauspiel Dresden hofft, dass gleich zwei Premieren am 15. Januar stattfinden können: «Alice» im Schauspielhaus und «Liebe ohne Leiden» im Kleinen Haus. Der Probenbetrieb sei während der Schließung nicht unterbrochen worden, hieß es.
Auch an der Semperoper in Dresden und am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau liefen die Proben weiter. Das Theater Görlitz-Zittau bereitet sich laut Intendant Daniel Morgenroth auf drei geplante Premieren im Januar vor. «Wir sind also in allen Sparten auf einen schwungvollen und fulminanten Start eingestellt», sagte Morgenroth.
Am Schauspiel Leipzig sind ebenfalls drei Premieren geplant. «In diesem Monat proben wir mehrere Inszenierungen, drei davon könnten wir im Januar zur Premiere bringen: Neben einer Bühnenfassung von Anke Stellings Roman "Schäfchen im Trockenen" in der Regie von Thirza Bruncken, sind "Das Schloss" nach Texten von Franz Kafka und "beach house" von Dorian Brunz in der Regie von Philipp Preuss in Vorbereitung», sagte der Intendant des Schauspiels Leipzig, Enrico Lübbe. Vor konkreten Öffnungsschritten müssten jedoch die politischen Entscheidungen abgewartet werden.