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Sachsens erste Koalitionsregierung seit der Wende ist perfekt. Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) stellte Donnerstagmorgen seine Ministerriege vor. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst wurde neu besetzt. Barbara Ludwig (SPD) löst Matthias Rößler (CDU) ab. Im Kultusressort wird Steffen Flath (CDU) Nachfolger von Karl Mannsfeld (CDU).
Barbara Ludwig (SPD)Für Barbara Ludwig ist es eine Rückkehr in die Landespolitik. Die frühere SPD-Landtagsabgeordnete stammt aus Chemnitz, wo sie seit 2001 das Dezernat Gesundheit, Soziales und Kultur leitete. Ludwig, 1962 im damaligen Karl-Marx-Stadt geboren, studierte im vogtländischen Auerbach Pädagogik am Institut für Lehrerbildung.
Bis 1990 arbeitete sie als Lehrerin an zwei Oberschulen. In der Wendezeit war Ludwig von Beginn an in der Bürgerbewegung aktiv und maßgeblich am so genannten "Chemnitzer Schulmodell" beteiligt, einem alternativen Pädagogikprojekt. In der 1990 gegründeten Schule unterrichtete sie die ersten vier Jahre.
Nach der Wahl 1994 zog sie in den Landtag, wo sie bis zu ihrem Wechsel in die Chemnitzer Verwaltungsspitze blieb. Ludwig sitzt im Verwaltungsrat des ZDF und engagierte sich als Vizepräsidentin eines Chemnitzer Vereins für die sächsische Olympia-Bewerbung. Einen Namen machte sie sich vor allem mit dem Versuch, das Image der alten Industriestadt zu verbessern. So setzte sie sich zuletzt unter anderem für das Industriemuseum der Stadt ein, dem Mittelkürzungen durch das Kunstministerium drohen. Genau dieser Behörde wird sie nun vorstehen. Barbara Ludwig, seit 1991 Mitglied der SPD, ist geschieden und hat eine Tochter.
Steffen Flath (CDU)
Der studierte Agraringenieur Steffen Flath leitete seit 1999 das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium, das mit der Jahrhundertflut 2002 eine schwere Probe zu bestehen hatte. Nun wechselt er ins Kultusressort und wird Nachfolger von Karl Mannsfeld, der das Kabinett verlässt.
Dem Ministerposten Flaths war eine Parteikarriere vorausgegangen, die im Posten des sächsischen CDU-Generalsekretärs von 1995 bis 1999 gipfelte. Flath wurde 1957 im erzgebirgischen Bärenstein geboren. Nach seinem Studium an der Martin-Luther-Universität in Halle arbeitete er als Abteilungsleiter und Hauptdisponent in der Landwirtschaft. Ende der 80er Jahre wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Agrochemischen Zentrum Schlettau.
Nach der Wende arbeitete er zunächst als Hauptdezernent im Landratsamt Annaberg. 1994 wurde Flath erstmals in den Landtag gewählt. Als die CDU in Sachsen 2001 in eine Führungskrise geriet, trat Flath gegen den vom damaligen Ministerpräsidenten Biedenkopf scharf attackierten Milbradt an. Obwohl er im Kampf um den Landesvorsitz unterlag, wählte ihn die Partei mit großer Stimmenmehrheit zum Landesvize. Steffen Flath, seit 1983 CDU-Mitglied, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Quelle: mdr.de
alle anderen Minister des sächsischen Kabinetts s. unter:
http://www.mdr.de/wahl/landtagswahl-sachsen/aktuell/1681096-hintergrund…