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Schipanski unterzeichnet Theaterverträge

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Die Zukunft weiterer Theater in Thüringen ist gesichert. Kunstministerin Dagmar Schipanski (CDU) unterzeichnete am Mittwoch in Erfurt die Verträge zur Finanzierung des Theaters Erfurt, des Deutschen Nationaltheaters (DNT) und der Staatskapelle Weimar, des Erfurter Puppentheaters sowie der Theater Eisenach und Meiningen.

Erfurt (ddp-lth). Die Verträge garantieren den Trägern stabile finanzielle Zuwendungen des Landes in den Jahren 2004 bis 2008.
Schipanski sagte, mit der Unterzeichnung sei ein langer und schwieriger Prozess abgeschlossen. Die Theater und ihre Träger hätten nun langfristig Planungssicherheit. Allerdings sei die Zusage des Landes, die Theaterfinanzierung auf dem jetzigen Niveau aufrecht zu erhalten, «ein Kraftakt». Das Land nehme aber seine Verantwortung für die historisch gewachsene Kulturlandschaft wahr und finanziere die Theater wie kein anderes Land in Deutschland.

Schipanski bat die Bühnen, bei der Ausgestaltung der Verträge mitzuziehen. Insbesondere an die Theater und Städte Erfurt und Weimar appellierte sie, die Zusammenarbeit nicht «an Eitelkeiten und kommunalen Befindlichkeiten» scheitern zu lassen. Erfurt und Weimar hatten eine Fusion ihrer beiden Spielstätten abgelehnt und sich lange nicht auf eine Zusammenarbeit einigen können.

Für die Theaterbetriebs-gGmbH DNT und Staatskapelle Weimar stehen jährlich 15,845 Millionen Euro zu Buche. Erfurt erhält pro Jahr 6,475 Millionen Euro, das dortige Puppentheater Waidspeicher 656 000 Euro.

Die Zuweisungen für die Theater Meiningen und Eisenach belaufen sich auf 10,92 Millionen und 4,19 Millionen Euro. Schipanski verwies darauf, dass die Gespräche über die Zusammenarbeit zwischen Meiningen und Eisenach noch laufen. Noch sei nicht klar, in welcher Form beide Bühnen kooperieren wollen. Deshalb sei in den Verträgen vereinbart worden, dass die Mittel zwischen den Häusern konvertibel eingesetzt werden können.

Damit sind die Finanzierungsverträge für die meisten Thüringer Theater und Orchester unter Dach und Fach. Einzig die der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl und des Theaters Altenburg-Gera stehen noch aus. In Gera steht der Entwurf des Vertrages am Donnerstag im Stadtrat zur Diskussion. Die Altenburger Gesellschafter haben ihn bereits bestätigt. Danach kann die fusionierte Ostthüringer Bühne mit einem Landeszuschuss von 9,72 Millionen Euro rechnen.

Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) schließt weitere Finanzspritzen für das fusionierte Theater Altenburg-Gera aus. «Wir werden in Zukunft nicht an allen Theaterstandorten drei Sparten produzieren können, aber es werden alle Theaterstandorte weiter bespielt werden, sagte er der in Altenburg erscheinenden »Osterländer Volkszeitung« (Mittwochausgabe).

Erfreulicherweise verfüge das fusionierte Theater über einen fortschrittlichen Intendanten, der nicht nur etwas vom Theater, sondern auch viel vom notwendigen Geld verstehe. »Wir haben eine große Kraftanstrengung unternommen und die exorbitant hohen Staatszuschüsse, die wir in Thüringen für das Theater leisten, bis 2008 garantiert. Mehr geht beim allerbesten Willen nicht«, sagte Vogel dem Blatt. Was darüber hinaus notwendig sei, müssten die Träger des Theaters geben. »Wir sind Zuschussgeber, aber wir sind nicht Träger der Theater", machte der Ministerpräsident deutlich.