Bratislava - Die Radiosender der Slowakei müssen seit Freitag einen Mindestanteil einheimischer Musik senden. Nach einer mehrmonatigen Übergangsfrist trat an diesem Tag ein im September 2015 beschlossenes Gesetz in Kraft, das verpflichtende Quoten vorschreibt.
Privatradios müssen demnach mindestens 20 Prozent ihres Musikanteils für einheimische Produktionen reservieren, 2017 erhöht sich dieser Pflichtanteil auf 25 Prozent. Für öffentlich-rechtliche Sender ist der vorgeschriebene Anteil mit 30 in diesem und 35 Prozent ab dem kommenden Jahr noch höher.
Über das Gesetz war jahrelang diskutiert worden; es ist bis heute umstritten. Während zahlreiche slowakische Künstler und der sozialdemokratische Kulturminister Marek Madaric die verpflichtenden Quoten befürworteten, wehrten sich vor allem die Betreiber von Privatradiosendern dagegen. Als slowakische Musikproduktion definiert das Gesetz Werke, die entweder einen slowakischen Text haben, oder von denen mindestens ein Musikkomponist oder Textautor in der Slowakei seinen Hauptwohnsitz hat.