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Sparorgie in Sachsen-Anhalt

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Der Kreistag Salzwedel wird das Theater der Altmark (TdA) in Stendal in den nächsten Jahren nicht mehr finanziell unterstützen. Es wurde beschlossen, den am Jahresende auslaufenden Vertrag mit dem Theater nicht fortzusetzen und seine Förderung künftig einzustellen. Damit fehlen dem Theater bis 2008 jährlich 153.000 Euro.

Aus Protest legte Ex-Kultusminister Karl-Heinz Reck (SPD) seinen Fraktionsvorsitz im Kreistag Salzwedel nieder. Vergeblich hatte Reck zuvor in der SPD-Fraktion für den Beibehalt der derzeitigen Theaterförderung geworben. Die Fraktion beschloss stattdessen, dass zunächst nur 50.000 Euro im Kreishaushalt für das TdA eingestellt werden sollen. "50.000 Euro reichen nicht aus, um die Qualität des Theaters zu erhalten. Diese Summe ist eher ein Alibi für das Gewissen", kritisierte Reck, der seit 1998 der Fraktion vorstand. Die CDU lehnte den Kompromissvorschlag der SPD ab.

Für das Theater hat das gravierende Folgen. Bisher beteiligte sich das Land Sachsen-Anhalt laut Vertrag mit 49 Prozent an der Theaterfinanzierung. Für den Rest kamen die Stadt Stendal und die Landkreise Stendal und Salzwedel auf. Das Land zahlte aber immer nur die Summe, die von den anderen Partnern aufgebracht wurde, und wird mit dem Ausstieg Salzwedels seine Gelder nun ebenfalls um 153.000 Euro kürzen. Wie das Theater mitteilte, kommt das einer Kürzung von etwa zehn Prozent des Etats gleich. Von den jetzt noch 76 Mitarbeitern stehen sechs Stellen auf der Kippe. Das Theater hatte bereits im Sommer eine Kürzung von etwa 25 Prozent zu verkraften. Damals gab es noch 96 Mitarbeiter.

Auch in Halberstadt wird heute ein neuer Theatervertrag zwischen Land und Kommunen geschlossen. Er sieht vor, den Etat für das Nordharzer Städtebundtheater um rund ein Viertel auf 7,3 Mio. Euro zu kürzen. Die Spielstätten in Halberstadt und Quedlinburg hatten bereits in der jetzigen Spielzeit 40 von 214 Stellen abgebaut. Das Land Sachsen-Anhalt will die Mittel für Theater jährlich um 2,8 Mio. Euro auf 37,6 Mio. Euro kürzen. Die Verträge gelten bis 2008.

Quellen: mdr.de / Volksstimme.de

s. auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=871…