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Kunstminister Matthias Rößler (CDU) tritt Medienberichten über eine Zerschlagung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zugunsten anderer sächsischer Museumsstandorte entgegen.
Dresden (ddp-lsc). «Wir werden die Staatlichen Kunstsammlungen nicht zerschlagen», versicherte Rößler am Dienstag in Dresden bei der Vorstellung eines Zwischenberichts zur Museumskonzeption im Freistaat. Zugleich betonte er, derzeit werde von einer Projektgruppe geprüft, wie die Bestände der sächsischen Museen der Öffentlichkeit besser zugänglich gemacht werden können.«Wir wollen das, was wir haben, vernünftig präsentieren», betonte der Minister. Dabei sei beispielsweise zu überlegen, mit welchen Exponaten der Staatlichen Kunstsammlungen künftig das geplante Haus der Archäologie in Chemnitz bestückt werden kann. Dies sei jedoch die einzige Festlegung struktureller Natur, die die Regierung bislang getroffen habe, hob Rößler hervor. Auf Grundlage der Ergebnisse der Projektgruppe solle künftig klargestellt werden, welche Ressourcen im Rahmen welcher Strukturen zur Verfügung stehen. Ziel sei es, den Einrichtungen Planungssicherheit zu geben.
In den vergangenen Wochen war in mehreren Medien von weitgediehenen Plänen der Staatsregierung über eine tief greifenden Umstrukturierung der sächsischen Museumslandschaft die Rede. Den Berichten nach soll die viereinhalb Jahrhunderte alte Sammlung antiker Skulpturen, die bisher im Dresdner Albertinum an der Brühlschen Terrasse ausgestellt wird, künftig im geplanten Haus der Archäologie in Chemnitz zu sehen sein. Außerdem sollen das Völkerkundemuseum von Dresden nach Leipzig sowie die Tierkundeabteilung der Naturhistorischen Sammlung aus der Landeshauptstadt nach Görlitz und die Mineralogie nach Freiberg verlegt werden.
Dem Zwischenbericht des Kunstministeriums zufolge liegt die Zahl der Museumsbesucher in Sachsen seit 1996 konstant bei rund 1,9 Millionen pro Jahr. Allein in die Staatlichen Kunstsammlungen zog es seither etwa 1,5 Millionen Gäste, vier Fünftel davon in das Albertinum, in das Grüne Gewölbe und in die Gemäldegalerie Alte Meister.
Im bundesweiten Vergleich landet Dresden mit vier bis fünf Museumsbesuchern pro Einwohner auf Rang zwei hinter München und vor Berlin. In Leipzig sind es durchschnittlich 1,7 Ausstellungsgäste pro Einwohner, in Chemnitz 0,7. Weiterhin unklar ist den Angaben nach jedoch, warum die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren trotz eines deutlichen Zuwachses bei den Übernachtungen stagnieren.