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Stararchitekt schätzt Kosten für neuen Konzertsaal auf 80 Millionen

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München (ddp-bay). In die Diskussion um einen neuen Münchner Konzertsaal hat sich jetzt auch Stararchitekt Stephan Braunfels eingeschaltet. Er erinnerte an seinen Vorschlag, an das historische Marstallgebäude hinter dem Nationaltheater einen neuen, akustisch optimalen Konzertsaal mit etwa 1800 Plätzen anzubauen.

«Der wunderschöne Innenraum des Marstalls sollte originalgetreu wieder hergestellt werden und könnte als Foyer und Veranstaltungsraum, etwa für den neuen Opernball oder Staatsempfänge genutzt werden», sagte Braunfels in einem ddp-Interview. Schon vor sechs Jahren habe er diese Variante zur Diskussion gestellt.

Die Kosten für ein solches Projekt schätzt der Architekt, der unter anderem die Pinakothek der Moderne in München und mehrere Berliner Parlamentsgebäude plante, auf etwa 80 Millionen Euro: «Unter dieser Summe kann man das seriös nicht machen.» Braunfels verwies darauf, dass für die geplante neue «Elbphilharmonie» in Hamburg mittlerweile Kosten von 250 Millionen Euro veranschlagt würden.

Bislang waren in der Debatte um einen weiteren Konzertsaal neben der Philharmonie im Gasteig-Kulturzentrum und dem Herkulessaal in der Münchner Residenz noch keine Zahlen genannt worden. Beide Säle gelten als akustisch nicht optimal.

Laut Braunfels war das BR-Symphonieorchester bereits vor sechs Jahren an ihn mit der Bitte herangetreten, Ideen für einen eigenen Konzertsaal zu entwickeln. «Ich habe daraufhin verschiedene Standorte untersucht. Als der beste hat sich das alte Marstallgebäude erwiesen.» Allerdings sei der Innenraum des Marstalls etwas zu lang und zu schmal für einen Konzertsaal, sagt Braunfels. Er schlage deshalb vor, den Marstall als Foyer und Entree zu nutzen und einen neuen Konzertsaal anzubauen. Dafür stehe ein freies Gelände hinter dem Marstall zur Verfügung, das bereits dem Freistaat Bayern gehöre.