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Streit um Kulturhauptstadt - Lübeck befürchtet politischen Entscheid

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Im Streit um die deutsche Kulturhauptstadtbewerbung warnt Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) vor einer Entscheidung nach parteipolitischen Erwägungen.

Lübeck (ddp-nrd). Ein solches Votum würde der Idee einer Kulturhauptstadt erheblichen Schaden zufügen, sagte Saxe am Donnerstag auf ddp-Anfrage in Lübeck. Seine Sorge sei, dass egal, was die Jury sage, «am Schluss im Bundesrat nach parteipolitischen Kriterien entschieden wird». Nach rein sachlichen Kriterien habe die Hansestadt gute Chancen, im Vorderfeld zu landen.

Zuvor hatten die «Lübecker Nachrichten» (Donnerstagausgabe) berichtet, dass die Hansestadt offenbar bereits in der Vorrunde gescheitert ist. Demnach seien nur noch Bremen, Regensburg, Essen und Kassel im Rennen um die Kulturhauptstadt 2010. Vorausgegangen seien politische Einflussversuche des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) und seines hessischen Amtskollegen Roland Koch (CDU). Eine Sprecherin der Kulturstiftung der Länder wies die Vorwürfe jedoch zurück und betonte, es sei noch keine Entscheidung gefallen.

Auf der Kultusministerkonferenz am 10. und 11. März will die Expertenkommission eine Empfehlung darüber abgeben, welche zwei bis vier Städte in die Endrunde der deutschen Bewerbung um die Europäische Kulturhauptstadt kommen. Anschließend werden diese Empfehlungen an den Bundesrat weitergeleitet. Es gilt als sicher, dass dieser dem Jury-Votum folgen und die empfohlenen Städte zur endgültigen Entscheidung nach Brüssel weiterleiten wird.