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Experten untersuchen, wie einerseits in autoritären politischen Systemen ein kulturelles Umfeld geschaffen wird, das kreative Kräfte in den Bann politischer Agitationen stellt - und andererseits durch Instrumentalisierung auch künstlerische Gegenkräfte evoziert werden.
Symposium an der Bergischen Universität Wuppertal am 28.2. und 29.2.2004, veranstaltet vom Fach MusikpädagogikIn Zusammenarbeit mit der bpb, gefördert von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Deutschen ForschungsgemeinschaftDie Auseinandersetzung mit Musik in diktatorischen Staatssystemen ist erst seit wenigen Jahren ein etabliertes Feld in der musikwissenschaftlichen Forschung. Mit ihrem Symposium am 28. und 29. Februar 2004 greifen die Bergische Universität Wuppertal und die Bundeszentrale für politische Bildung das Thema auf. Experten untersuchen, wie einerseits in autoritären politischen Systemen ein kulturelles Umfeld geschaffen wird, das kreative Kräfte in den Bann politischer Agitationen stellt - und andererseits durch Instrumentalisierung auch künstlerische Gegenkräfte evoziert werden, die sich ihr auf ästhetischer Ebene entziehen wollen.
Seit dem 1995 an der Universität Wuppertal durchgeführten Symposium "Die dunkle Last. Musik und Nationalsozialismus", das verschiedene Aspekte eines einzigen diktatorischen Herrschaftssystems beleuchtete, wurden musikalische Phänomene zunehmend im Fokus verschiedener Diktaturen analysiert und miteinander verglichen. Während sich diese Forschungsprojekte jedoch vornehmlich entweder explizit auf faschistische oder staatssozialistische Herrschaftssysteme konzentrierten, soll das geplante Symposium Musik im Kontext der folgenden faschistischen und historischen staatssozialistischen Diktaturen verbindend untersuchen:
· Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus
· Italien unter Mussolini
· Spanien unter Franco
· DDR
· Sowjetunion
· China während der Kulturrevolution
Diese erstmalige Gegenüberstellung kann zwar keine erschöpfenden komparatistischen Ergebnisse liefern, doch neben zahlreichen Unterschieden der vorgestellten Herrschaftssysteme werden auch ihre signifikanten Ähnlichkeiten in der musikalischen Produktion, der musikalisch-kulturellen Praxis und deren Rezeption deutlich gemacht. Um die Möglichkeiten des komparatistischen Ansatzes prüfen zu können, liegt der methodische Schwerpunkt auf der systematischen Darstellung und Erforschung von ästhetisch-politischen Diskursen und Institutionen innerhalb der einzelnen historischen diktatorischen Kontexte. Dieser Akzent dient als Ergänzung zu zahlreichen biografischen Studien in früheren Untersuchungen und setzt an der Nahtstelle ästhetisch-politischer Kommunikation und ihrer institutionellen Verortung an.
Gesamtleitung: Dr. Oliver Kautny / Dr. Helmke Jan Keden
Ort:
Bergische Universität Wuppertal
Saal der Evangelischen Hochschulgemeinde
Campus Grifflenberg
Gaußstraße 20
42097 Wuppertal
Kontakt
Bergische Universität Wuppertal
Dr. Oliver Kautny
E-mail: Kautny [at] uni-wuppertal.de (Kautny[at]uni-wuppertal[dot]de)
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http://www.bpb.de/presse/90LKJX,0,0,180204PM_Musik_Diktaturen.html