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Theater Vorpommern beklagt «kulturpolitischen Steuergeld-Skandal»

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Stralsund (ddp-nrd). Mit scharfer Kritik an der Kulturpolitik der Landesregierung reagiert das Theater Vorpommern auf die geplante Verteilung der Finanzzuweisungen für die Bühnen in Mecklenburg-Vorpommern.


Die vorgesehenen Zuschüsse für das Mecklenburgische Staatstheater kämen einem kulturpolitischen Steuergeld-Skandal gleich, sagte der Geschäftsführer des Theaters Vorpommern, Hans Peter Ickrath, am Dienstag in Stralsund.

Auf Kosten anderer Bühnen solle das Hochkostentheater in Schwerin in diesem Jahr mit zusätzlich 743 000 Euro Mitteln aus dem Finanzausgleichsgesetz bedacht werden, sagte Ickrath. Damit seien vorgetragene Argumente für einen wirtschaftlicheren Betrieb der Bühnen offenbar beiseite geschoben worden.

Ickrath verwies darauf, dass trotz ähnlicher Theater- und Vorstellungsangebote das Einstandorttheater Schwerin gegenüber dem an drei Standorten etablierten Theater Vorpommern jährlich fast sechs Millionen Euro mehr benötige. Begründet würden die höheren Zuschüsse mit den hohen Einnahmen aus Eintrittsgeldern in Schwerin. Dabei werde aber vergessen, dass dies vom Land mit Förderungen ermöglicht worden sei, die andere Theater im Lande nicht erhielten. Besonders das Theater Vorpommern, das seit Jahresbeginn auch die Bühne in Putbus auf Rügen übernahm, sei von der Benachteiligung betroffen. Anstatt dass das Staatstheater Schwerin endlich seine Kosten in den Griff bekomme, würden anhaltende Managementprobleme einfach mit zusätzlichen Steuergeldern kompensiert, sagte Ickrath. Er kündigte Widerstand gegen die "ungerechte Mittelzuteilung“ an.