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Thüringen: Diskussion um Kultur im Wahlkampf gefordert

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Die Thüringer Kulturverbände wollen im Vorfeld der Landtagswahl eine Diskussion um die Kultur im Freistaat entfachen. «Die Parteien sollen sich klar äußern, wie sie zur Kultur stehen und welchen Stellenwert sie in Thüringen haben soll», sagte der Präsident des Landesmusikrates, Eckhart Lange, am Donnerstag in Weimar.

Weimar (ddp-lth). Ein Katalog, der unter anderem Fragen zur Kulturförderung, zur kulturellen Bildung und zur Landeskulturstiftung enthalte, werde den Parteien am Freitag zugestellt. Die Antworten sollen im März 2004, drei Monate vor der Wahl, vorgestellt werden.

Den Angaben zufolge wurde das Kulturbündnis der Verbände, das den Fragenkatalog erstellt hat, nicht aus einer Notlage heraus geboren. «Wir stehen nicht mit dem Rücken zur Wand. Die Situation für die Kultur ist in Thüringen nicht allzu bedrohlich, die Ausgaben dafür sind im Freistaat noch relativ hoch», sagte Lange. Ziel des Fragenkataloges sei es, auf die Wichtigkeit der Kultur aufmerksam zu machen. Es gehe darum, die Umverteilung finanzieller Mittel nicht auf Kosten der Kulturförderung zu betreiben.

Nach Langes Worten ist das Kulturbündnis ein Zusammenschluss von neun Thüringer Kulturverbänden. «Wir treten gemeinsam auf, weil wir verhindern wollen, dass die Politik uns gegeneinander ausspielt», erläuterte Lange. Die Verbindung habe zuallererst verlangt, bei den Forderungen der verschiedenen Verbände Kompromisse zu finden.

Lange äußerte sich skeptisch über die Vorstellung, Kultur als freiwillige Leistung der Kommunen einzustufen. «Wir halten diese Auffassung für antiquiert. Wir fragen die Parteien, ob sie sich für Kultur als Pflichtaufgabe einsetzen würden», sagte er. Die Kulturverbände erwarteten, dass nach Gründung der neuen Thüringer Kulturstiftung verstärkt Mittel für die Förderung zeitgenössischer Kunst und Kultur verwendet werden.