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Erfurt (ddp-lth). Thüringens Kulturminister Jens Goebel (CDU) will in der zweiten Jahreshälfte Klarheit über die künftige Finanzierung der Theater und Orchester schaffen. In den derzeit geltenden Verträgen sei festgelegt, dass bis Ende 2006 Klarheit herrschen soll über die weiteren Strukturen nach 2008. »An diese Maßgabe wollen wir uns halten«, fügte er hinzu.
Das Land Thüringen hat mit den Trägern der Theater und Orchester langfristige Verträge über die Finanzierung geschlossen. Sie sichern den Theatern und Orchestern bis Ende 2008 jährliche Zuschüsse von jährlich rund 60 Millionen Euro.
Es sei klar, dass es angesichts der finanziellen Zwänge zu Strukturveränderungen kommen werde, sagte Goebel. Es sei aber völlig verfrüht, darüber zu reden, ob das auch zu Schließungen von Theatern oder Orchestern führen werde. Natürlich werde es harte Gespräche geben und zu Kompromissen kommen müssen, sagte der Minister. Aber man werde mit den neuen Theaterverträgen »nicht die Theaterlandschaft der nächsten 30 Jahre schaffen«. Es gehe darum, »Schritte zu setzten in der weiteren Entwicklung der Theater- und Orchesterlandschaft, die Zukunftsfähigkeit ermöglichen«.
Es habe wenig Sinn, vor der Kommunalwahl im Mai über die künftigen Strukturen der Theater und Orchester zu reden, sagte Goebel. »Es ist nicht vernünftig, eine Debatte über die Frage, wie sich die Strukturen künftig darstellen sollen, in den Wahlkampf hineinzutragen«, betonte der Ressortchef. Er sei überzeugt, dass alle Theaterstädte den festen Willen hätten, auch künftig ein entsprechendes künstlerisches und kulturelles Angebot vorzuhalten. »Diese Zusicherung werden alle Kandidaten vor den kommenden Wahlen geben, und danach müssen wir uns darüber unterhalten, wie wir das gemeinsam stemmen können«, sagte Goebel.
Der Minister warnte davor, von Strukturveränderungen in der Theaterlandschaft kurzfristige Kosteneinsparungen zu erwarten. Die großen Theater und Orchester befänden sich »in recht straffen tariflichen Strukturen, so dass man Änderungen immer nur mit Blick auf diese tarifrechtlichen Rahmenbedingungen angehen kann. Und das braucht in der Tat Zeit", betonte Goebel.