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Berlin (ddp). Die Komödie und das Theater am Kurfüstendamm stehen möglicherweise vor dem Aus. Der Eigentümer des Kurfürstendamm-Karrees habe den Mietvertrag zum 31. Dezember 2006 gekündigt, sagte am Freitag Theaterdirektor Martin Woelffer. Der zur Deutschen Bank gehörende Immobilienfonds DB Real Estate plant den Umbau des Komplexes, in dem unter anderem ein Einkaufszentrum entstehen soll.
Die «schlimmsten Befürchtungen» seien wahr geworden, sagte Woelffer. Die rund 80 Mitarbeiter sollten noch am selben Tag informiert werden, dass die Existenz der rund 80 Jahre alten Max-Reinhardt-Theater und damit die Arbeitsplätze gefährdet seien. Woelffer sagte, er hoffe, dass sich der Berliner Senat und die Öffentlichkeit weiter für den Erhalt der privaten Spielstätten einsetzten. In den Häusern, die im vergangenen Jahr mit 240 000 Besuchern die erfolgreichsten Sprechbühnen der Stadt waren, werden ab sofort Unterschriften zur Unterstützung gesammelt.
Berlins Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei.PDS), der sich für die Bühnen eingesetzt hatte, sieht derzeit keinen Grund für ein erneutes Eingreifen, wie sein Sprecher Torsten Wöhlert auf ddp-Anfrage sagte. Der Mietvertrag sei nach Informationen der Verwaltung «vorsorglich» gekündigt worden, damit 2007 mit den Arbeiten begonnen werden könne. Noch für Januar seien Gespräche zwischen den Mietparteien geplant, deren Ergebnis abzuwarten bleibe. Flierl ist nach Angaben des Sprechers «vorsichtig optimistisch», dass die Bühnen trotz des Umbaus erhalten bleiben.