Halberstadt - Die Träger des Nordharzer Städtebundtheaters fordern vom Land Sachsen-Anhalt mehr Geld, um in den kommenden Jahren ein Defizit zu vermeiden und Stellen erhalten zu können. Der Zweckverband habe in einer Sitzung am Montag einen entsprechenden politischen Grundsatzbeschluss gefällt, teilte Geschäftsführer Christian Fischer mit.
Die Träger, der Landkreis Harz und die Städte Quedlinburg und Halberstadt seien bereit, ihren Teil zu 50 Prozent zu schultern. Das Land solle sich aber auch an den Mehraufwendungen durch Personal- und Sachkosten beteiligen und den Rahmen der bisherigen Förderung für die Zeit ab 2024 überdenken.
Konkret geht es um rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Dieses Defizit für 2023 übernehmen der Landkreis Harz und die Städte Halberstadt und Quedlinburg unstrittig allein, wie Fischer sagte. Für die Förderperiode ab 2024 seien die Träger auch bereit, höhere Mehraufwendungen zu tragen, das Land solle sich aber daran beteiligen. Geschäftsführer Fischer betonte, dass das Defizit von zwei Millionen Euro 35 Stellen entspreche. Das bedeute die Größe des Orchesters. Im äußersten Falle werde der Zweckverband nach der Logik eines vorgelegten Konsolidierungskonzeptes über Stellenstreichungen entscheiden.
Das Nordharzer Städtebundtheater, das künftig Harztheater heißt, wird künftig von einer gGmbH getragen anstelle des Zweckverbandes. Die Gesellschaft soll die Sparten und die Beschäftigen des Theaters übernehmen, die genauen Konditionen waren zunächst unklar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Gewerkschaften befürchten, dass die gGmbH nicht auskömmlich finanziert wird und Insolvenz anmelden muss. In der vergangenen Woche hatten Beschäftigte vor dem Landtag demonstriert.
Das Nordharzer Städtebundtheater ist ein Dreispartenhaus mit Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Es hat feste Häuser in Halberstadt und Quedlinburg und bespielt zudem diverse Orte im Landkreis Harz. Zum Theater gehören die Harzer Sinfoniker.