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Umsonst geflattert: Waldschlößchenbrücke gefährdet Kleine Hufeisennase nicht

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Dresden (ddp-lsc). Das Regierungspräsidium Dresden sieht keinen Beleg für die Beeinträchtigung der geschützten Fledermausart Kleine Hufeisennase durch den Bau der Waldschlößchenbrücke. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das die Behörde nach Angaben vom Dienstag am Vortag beim Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen eingereicht hat.

Darin begründet das Regierungspräsidium seine Beschwerde gegen den vorläufigen Baustopp. Das OVG kann mit Eingang der Begründung über die Rechtmäßigkeit des Baustopps entscheiden. Nach Ansicht des Regierungspräsidiums ist das Elbtal beim Waldschlößchen kein geeignetes Jagdhabitat für die vom Aussterben bedrohte Fledermaus und liegt für die Jagd zu weit von den Quartieren der Tiere entfernt. Bei Migrationsflügen könnten die Tiere die Brücke außerdem problemlos unterqueren, hieß es weiter. Weil die Fledermaus lichtscheu sei und sich eng an der Geländestruktur orientiere, fliege die Kleine Hufeisennase nur wenige Meter über dem Boden. Sie werde daher auch nicht durch die Insekten angelockt, die eventuell um die 20 Meter über dem Boden gelegene Brückenbeleuchtung fliegen könnten.

Ursprünglich sollten am 13. August die Bauarbeiten für die umstrittene Elbquerung beginnen. Dies hatte jedoch das Verwaltungsgericht am 9. August untersagt. Es war damit einem Eilantrag von drei Naturschutzverbänden gefolgt, die durch den Bau der Brücke den Lebensraum der Kleinen Hufeisennase gefährdet sehen. Im Falle der Realisierung der geplanten Brücke droht Dresden die Aberkennung des UNESCO-Welterbetitels.