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Unbequeme Fragen und das langsame Sterben der Kulturszene in München

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Seit Gründung von Europas größter Künstlerkolonie vor zehn Jahren haben sich viele Künstler und Kulturschaffende in München dafür eingesetzt, dass sich diese einzigartige Kulturoase weiter entwickeln konnte. Selbst die Stadt München bekundete noch vor Tagen mit einem Stadtratsbeschluss, daß auch sie an einem Fortbestand der Künstlersiedlung in der Domagkstraße Interesse hätte.

Diese Haltung muss jedoch ernsthaft angezweifelt werden wenn man bedenkt, dass sich die Stadt erst vor Kurzem bei Herrn Noeth und seinem Kunstpark Nord trotz leerer Haushaltskassen mit dem Betrag von 1 Mio EURO eingekauft hat. Dafür bekommt die Stadt von ihm in den kommenden 25 Jahren 1000qm Atelierflächen zur Verfügung gestellt.

Nun fragt sich der Beobachter unweigerlich, warum hat die Stadt 1 Mio. EURO in ein neues Projekt investiert obwohl sie seit Jahren weiß, dass für den Erhalt der Künstlerkolonie ein tragfähiges Finanzierungskonzept gefunden werden muss?

Nachdem nun die Künstler das Gelände in der Domagkstraße käuflich erwerben sollen, wäre es interessant zu erfahren warum die Stadt nicht diese 1 Mio. EURO in die Ateliers der Funkkaserne investieren wollte.

Sicher hätten mehr Atelierflächen erhalten werden können, wenn der Millionenbetrag in der Domagkstraße investiert worden wäre, anstatt sich mit einem Partner zu verbünden mit dem man schon seit Jahren immer wieder im Rechtsstreit liegt.

Sollte es der Stadt München nun nicht gelingen die Künstlerkolonie dauerhaft in der Funkkaserne zu erhalten, muss man zwangläufig an der Glaubwürdigkeit der örtlichen Stadtpolitik zweifeln. Denn dann ist offensichtlich, dass die Stadt nie die Künstlerkolonie erhalten wollte. Sie hätte ja das Geld und die Möglichkeiten dazu gehabt.

Weitere Informationen:

http://www.domagkateliers.de
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