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UNESCO warnt Dresden erneut vor Bau der «Waldschlößchenbrücke»

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Dresden (ddp). Die deutsche UNESCO-Kommission hat die Stadt Dresden erneut vor dem Bau der umstrittenen «Waldschlößchenbrücke» durch das Elbtal gewarnt. Andernfalls bestehe die reale Gefahr, dass das Elbtal «auf die Rote Liste kommt oder sogar aus dem Welterbe gestrichen wird», sagte der stellvertretende Generalsekretär, Dieter Offenhäußer, am Mittwoch dem Sender MDR INFO.


Zu einer Aberkennung des Welterbetitels ist es laut Offenhäußer noch nie gekommen. Sollte dies ausgerechnet im Fall Dresden geschehen, wäre dies nach seinen Worten ein Prestigeverlust, der auch auf Deutschland zurückfallen würde. Offenhäußer empfahl daher, die Stadt sollte «auch nach Alternativen suchen».

Zugleich warnte der Vize-Generalsekretär vor einem Alleingang Dresdens beim Bau der Brücke. Hintergrund sind die jüngsten Ankündigungen der Stadt, bereits im Frühjahr mit dem Bau der innerstädtischen Elbüberquerung beginnen zu wollen. Offenhäußer legte der Stadt dagegen nahe, das Ergebnis einer Prüfung durch die Welterbe-Kommission der UNESCO im Sommer abzuwarten. Diese Untersuchung sei zwar noch nicht abgeschlossen. Es sei aber davon auszugehen, dass die Welterbe-Kommission die Brücke als eine Gefährdung für das Elbtal ansehen werde. Schon allein wegen der Lage mitten im Welterbe und wegen der Größe müsse das Brückenbau-Projekt «als ein großer Eingriff gewertet» werden.

Die UNESCO hatte bereits im November mit der Aberkennung des Titels gedroht, falls die Brücke gebaut werden sollte. Zudem kritisierte die Organisation, dass in den Bewerbungsunterlagen der Stadt um den Welterbetitel Lage und Ausmaß der Brücke nicht genauer beschrieben worden seien.

http://www.unesco.de