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Kulturstaatsminister Julian Nida- Rümelin (SPD) wird in den nächsten Tagen entscheiden müssen, ob er auf seinen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Göttingen zurückkehrt oder weitere vier Jahre im Kanzleramt bleibt.
Die Universität stellte klar, dass sie ihren Professor gerne an die Hochschule zurückholen möchte. «Es würde uns sehr freuen, wenn er seinen Lehrstuhl für Philosophie wieder einnähme», sagte eine Sprecherin der Universität.Für die Universität wäre es «ein sehr großes Opfer», den Wissenschaftler, dessen Rechte und Pflichten als Professor derzeit ruhen, für weitere vier Jahre vertreten lassen zu müssen. Vertretungen über einen derart langen Zeitraum seien für die Forschung, aber auch für die Lehre sehr problematisch, sagte die Sprecherin. Deshalb werde die Hochschule dem Minister nahe legen, eine Entscheidung zu treffen.
Nida-Rümelin hatte vor und nach der Bundestagswahl seine Absicht bekräftigt, Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in der neuen Legislaturperiode weiterhin für das Amt des Kulturstaatsministers zur Verfügung zu stehen. Allerdings hänge dies auch davon ab, ob die Universität Göttingen ihm seinen Philosophie-Lehrstuhl frei halte.
Der «Berliner Tagesspiegel» zitierte den Minister mit den Worten: «Mein Engagement für die Res Publica, um es altmodisch zu formulieren, möchte ich gerne fortsetzen. Aber ich bin von Haus aus Wissenschaftler und nicht Berufspolitiker. Es war für mich von Anfang an conditio sine qua non, dass ich nach meiner politischen Tätigkeit in meinen Beruf als Philosophie-Professor zurückkehren kann. Wenn die Universität Göttingen es mir ermöglicht, möchte ich das Amt des Kulturstaatsministers weiter ausüben. Das werde ich mit dem Rektor der Universität in den nächsten Tagen klären.»