Hauptrubrik
Banner Full-Size

VdO-Kongress in Halle erfolgreich zu Ende gegangen

Autor
Publikationsdatum
Body

Die Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) führte vom 10. bis 12. Oktober 2004 in Halle/Saale zum ersten Mal eine Zusammenkunft aller ihrer Delegierten aus allen deutschen Opernhäusern, Musik- und Tanztheatern durch. Die rund 100 Delegierten, die ca. 4.200 Mitglieder des tariffähigen Berufsverbandes VdO vertreten, hatten ihre Bundesversammlung unter das Motto "Schaut her, wir sind\'s!" gestellt.

Das deutsche Musiktheater muss sich, da die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gravierenden Veränderungen unterliegen, energisch zu Wort melden. Der VdO-Kongress hat sehr deutlich gezeigt: Opernchöre und Ballettensembles können dazu Wesentliches beitragen. Zusammen mit den Orchestern bilden sie ein wichtiges Rückgrat der Theaterhäuser und garantieren eine kontinuierliche künstlerische Qualität. Zahlreiche konkrete Arbeits-Ergebnisse werden den Ensemble-Mitgliedern in Zukunft Wege aufzeigen, wie sie sich aktiv für ihr Haus engagieren können.


Zum Abschluss des Kongresses formulierten die Teilnehmer ihre kulturpolitischen Themen und Forderungen:
- Das deutsche Musiktheater muss sich, da die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gravierenden Veränderungen unterliegen, energisch zu Wort melden.

- Die Zeiten ändern sich, der finanzielle Druck auf die Theater nimmt zu, auch das Theater muss sich verändern. Aber wir beharren darauf: Das deutsche Theater muss seine Unverwechselbarkeit behaupten.

- Kulturelle Bildung ist wichtiger denn je, soziale Erziehung ist ohne musische undenkbar.

- Das Stadttheater ist nicht nur Ort des auch unterhaltsamen öffentlichen, demokratischen Diskurses, sondern es muss sich auch zum Kommunikationszentrum der Region entwickeln.

- Veränderungen kann das Theater nur als Ganzes leisten. Wir fordern ein Miteinander-Theater im Sinne flacher, durchlässiger Hierarchien.

- Alle Strukturen und Ressourcen gehören auf den Prüfstand: Die völlig verkrustete, verbeamtete, praxisferne Hochschulausbildung der Sängerinnen und Sänger, mangelnde Professionalität bei künstlerischer Anleitung und Umsetzung, autoritäre und bürokratisierte Entscheidungsabläufe sowie die oftmals sinnwidrigen Verteilungen von Aufgaben, Personal und Mitteln sind Erscheinungen aus einer zu Ende gegangenen Zeit verwalteten wirtschaftlichen Wachstums.

- Die finanzielle Krise sollte vom Theater als Anreiz verstanden werden, seine Fähigkeit, unter Beteiligung und Mitwirkung Aller jeder Veränderung gewachsen zu sein, unter Beweis zu stellen. "Schaut her, wir sind\'s!"


Hörfunktipp:
Am 12. Oktober wurde zum Kongressausklang eine Sendung der Reihe "Operncafé" zum Thema "Opernchor - Sänger im Schatten" von MDR FIGARO aufgezeichnet. Gesprächspartner von Bettina Volksdorf (MDR) waren Stefan Meuschel (VdO Geschäftsführer), Matthias Brauer (Chorleiter Sächsische Staatsoper), Claudia Schäfer (Chorsängerin Landestheater Coburg) und Frieder Reininghaus (Musikkritiker). Sendetermin ist der 30. Oktober, um 19.30 Uhr.
Außerhalb des MDR-Sendegebietes im Live-Stream unter: http://www.mdr.de/mdr-figaro

s. auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=829…
http://www.operundtanz.de
Autor