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Waldschlösschenbrücke: Aberkennung des UNESCO-Welterbetitel

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Waldschlösschenbrücke: Aberkennung des UNESCO-Welterbetitel wäre eine nationale Blamage
Deutscher Kulturrat fordert nochmals die Bundesregierung auf, einzugreifen

Berlin, den 15.11.2007. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, wiederholt noch einmal seine bereits im Sommer vorgetragene eindringliche Bitte an die Bundesregierung (http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1097&rubrik=2), dass sie ihre Verantwortung bei der drohenden Aberkennung des UNESCO-Welterbetitels für das Dresdner Elbtal endlich annimmt.

Nachdem das sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen den Weg für den Bau der umstrittenen Waldschlösschenbrücke im Dresdner Elbtal gestern frei gemacht hat, kündigte die Stadtverwaltung an, dass die Baustellen in den nächsten zwei Wochen eingerichtet werden sollen. Damit wird die UNESCO nach eigenen Angaben das Elbtal „wahrscheinlich“ im kommenden Juli von der Liste des Welterbes streichen. Die Aberkennung des Welterbetitels für das Dresdner Elbtals wäre erst der zweite Fall in der Geschichte der Welterbestätten. Im Sommer hatte die UNESCO einem Naturschutzgebiet im arabischen Sultanat Oman den Status aberkannt.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagt: „Die Bundesregierung ist gleich zweifach in der Verantwortung. Zum ersten ist es eine nationale und keine lokale Frage, ob das Dresdner Elbtal auf der UNESCO-Welterbeliste bleibt und zum zweiten hätte der ganze Streit vermieden werden können, wäre rechtzeitig ein Ausführungs- und Begleitgesetz zum „UNESCO Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ von der Bundesregierung vorgelegt worden, das lokale Sturheiten begrenzt hätte. Wenn das Dresdner Elbtal von der UNESCO-Liste des Welterbes gestrichen wird, trägt deshalb auch die Bundesregierung eine gehörige Portion Mitschuld. Die Aberkennung des UNESCO-Welterbetitel für das Dresdner Elbtal wäre eine nationale Blamage!“
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