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Wanka warnt vor Zusammenbruch der Kulturlandschaft in Brandenburg

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Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) sieht durch den Sparkurs der öffentlichen Hand die Kulturlandschaft in Brandenburg gefährdet. Da die Kultur zu den freiwilligen Leistungen von Land und Kommunen zähle, werde dort sehr schnell der Rotstift angesetzt, sagte Wanka am Donnerstag in Potsdam. Die große Leidensfähigkeit der Kultur dürfe jedoch nicht über Gebühr strapaziert werden.

Potsdam (ddp-lbg). Wanka betonte, es gehe nicht nur um Landesentscheidungen. Angesichts der dramatischen Haushaltslage vieler Kommunen hätten Landkreise bereits versucht, einen Großteil ihrer kulturellen Mittel zu streichen. Wenn die Städte kulturell nichts mehr zu bieten hätten, verspielten sie jedoch ihre Zukunftschancen.

Der Landesetat für Kultur, Wissenschaft und Forschung wird in diesem Jahr um rund 18 Millionen Euro gekürzt. Da große Summen fest gebunden seien, seien von den Kürzungen in sehr starkem Maße die freien kulturellen Bereiche betroffen, sagte Wanka.

Angesichts der Sparzwänge sei die Schließung kultureller Einrichtungen nicht auszuschließen. Ein harter Schnitt in einzelnen Fällen sei besser, als mehrere Einrichtungen durch finanzielle Kürzungen in Bedrängnis zu bringen. Wenn sie vom Kabinett aufgefordert werde, im Theaterbereich weiter zu sparen, werde sie daher vorschlagen, in Brandenburg ein Theater zu schließen. Es seien auch nicht alle Museen zu halten.

Geprüft werde aber auch, wie bestimmte Einrichtungen durch eine andere Organisationsform erhalten werden könnten. Dabei gehe es um die Staatstheater, das Filmmuseum in Potsdam und die Staatlichen Kunstsammlungen Cottbus. Der Theaterverbund von Potsdam, Frankfurt (Oder) und Brandenburg/Havel habe sich bewährt und solle erhalten bleiben. Die geplante Kürzung der Landesförderung für die Musikschulen um eine Million Euro sei zu groß, sagte Wanka. Daher habe sie vorgeschlagen, einen Teil der Kürzungen durch «freie Lottospitzen» aufzufangen. Allerdings ließen sich Gebührenerhöhungen in den Musikschulen dadurch nicht ausschließen.