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Weimar: Geldmangel gefährdet Goethe-Schiller-Archiv

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Die laufende Arbeit des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar ist wegen Geldmangels gefährdet. Die Chefin des ältesten deutschen Literaturarchivs, Wollkopf, rief dazu auf, durch Spenden die Projekte und den Bestand der Sammlungen zu retten.

Rund 100.000 Euro genügten, um die Einschränkungen durch eine weitgehende Haushalts- und vollständige Einstellungssperre in diesem und im kommenden Jahr aufzufangen.
Wollkopf zufolge wirkt sich der Einstellungsstopp vor allem auf die Internet-Vorhaben des Archivs aus. Die Einrichtung benötige dringend
einen Nachwuchswissenschaftler, um auf diesem Gebiet kontinuierlich weiter arbeiten zu können. Kostenpunkt: 56.000 Euro, die laut Wollkopf aus Spenden zusammenkommen müssen.
Außerdem ist die einzige Restauratoren-Stelle des Archivs nicht auf Dauer gesichert. "Bei den kostbaren Handschriften ist aber gerade eine kontinuierliche Pflege und Sicherung nötig." Im Archiv lagerten rund fünf Millionen Blätter vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Etwa 15 Prozent davon seien schadhaft. Verschmutzungen oder Risse seien noch leicht zu beheben, so Wollkopf. Doch vor allem an einem größeren Teil der Handschriften Goethes, Schillers oder Liszts müssten versierte Restauratoren Schäden durch brüchiges Papier oder Tintenfraß beheben. Hier koste die Honorarstunde bis zu 50 Euro.
Das Archiv entstand 1885. Damals übergab der letzte Enkel Goethes, Walter, Großherzogin Sophie den handschriftlichen Nachlass seines Großvaters. Heute befinden sich im Archiv die Nachlässe von mehr als 120 Schriftstellern, Wissenschaftlern, Komponisten und Künstlern aber auch die von literarischen Gesellschaften und Verlagen. Unter den Autoren befinden sich unter anderem Christoph Martin Wieland, Eduard Mörike, Georg Büchner, Friedrich Nietzsche und Franz Liszt.

Quelle:
http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/1212081.html