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Weimarer Verbände machen mobil gegen Rotstift im Kulturhaushalt

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Die Weimarer Verbände und Vereine machen mobil gegen geplante Kürzungen im Kulturetat der Stadt. Die Vereinigungen hätten dazu eine «Initiative zum Erhalt der Kultur in Weimar gegründet», sagte Christian Lohmann vom Freundeskreis Weimar ´99 am Freitag in der Klassikerstadt.

Weimar (ddp-lth). In einem offenen Brief an den Stadtrat böten die Mitglieder der Initiative an, bei der Suche nach Alternativen zum Kultursparkurs mitzuhelfen. Die Stadt Weimar will aus Geldnot zahlreiche kulturelle Posten ihres Kommunalhaushaltes kürzen oder ganz streichen.
Nach Meinung der Initiatoren geht von den Weimarer Kürzungsplänen ein negatives Signal auch an andere Kommunen aus. «Viele Städte werden sagen: Wenn nicht mal Weimar seine Kultur finanzieren kann, dann brauchen wir es gar nicht zu versuchen», warnte Lohmann. Besonders sei zu kritisieren, dass Weimar bei seinem Haushaltssicherungskonzept keine Analyse der Fehl- und Mehrausgaben angestellt, sondern «einfach mit der Sense» über den Kulturetat hinweggegangen sei.

Peter Höhnl vom Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums ermunterte die Stadträte, bei der Suche nach alternativen Sparmöglichkeiten auch «heilige Kühe» nicht zu verschonen. So sollten die Pflichtaufgaben der Stadt gründlich nach unnötigen Ausgaben durchforstet werden. Ebenso sei zu überlegen, ob die Stadt durch eine Aufgabe der Kreisfreiheit zusätzliche Steuer- und Gebühreneinnahmen erzielen könne.

Schließlich beklagen die Initiatoren, dass die Kultur in Weimar zu den freiwilligen Leistungen der Kommune gehöre. Das sei unangemessen, weil die Kultur der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt sei und vielen Einwohnern ihre Existenzgrundlage sichere.