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Kulturstaatsministerin Christina Weiss hat ihre Forderung nach einer "Kulturquote" in den Nachrichtensendungen während der Veranstaltung "Kulturpolitischer Aschermittwoch" erneuert. "Wie viel Kultur verträgt das Fernsehen?" rief sie die Sender dazu auf, bei der Berichterstattung nicht nur auf den vermeintlichen Massengeschmack zu richten.
Dabei berief sie sich auf einen Text des Literaturwissenschaftlers Hans Mayer. Wenn in den Funkhäusern und Fernsehanstalten bei den Kultursendungen ausschließlich die Einschaltquoten dafür ausschlaggebend seien, welche Sendungen im Programm blieben und welche nicht, dann würden Minderheiten unterdrückt und dem Publikum gar nichts mehr zugemutet, sagte Weiss. "Hinter dieser scheinbar so demokratischen Denkweise verbirgt sich sehr viel Menschenverachtung."Am Rande der Podiumsdiskussion der Friedrich Ebert Stiftung warnte auch die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz davor, Einschaltquoten zum höchsten Maßstab zu erheben. An der Veranstaltung nahmen neben namhaften Kulturschaffenden wie dem Regisseur Wolfgang Rihm und der Schriftstellerin Marlene Streeruwitz die Programmdirektoren der ARD und des ZDF teil.
Quelle: 3sat