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Weltkulturerbe Wartburg gefährdet

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Eisenach/Weimar (ddp-lth). Der Streit um Windräder vor der Wartburg geht in die nächste Runde. Der Investor der geplanten Anlagen habe Klage gegen einen negativen Bescheid des Landesverwaltungsamtes eingereicht, teilte das Meininger Verwaltungsgericht am Montag mit.


Der Kläger verlange zunächst Akteneinsicht in die vollständigen Verwaltungsvorgänge, um sich auf ein Verfahren vorzubereiten.

Das Meininger Verwaltungsgericht hatte bereits vor einem Jahr in einem Eilverfahren den Bau abgelehnt. Die aus Schleswig-Holstein stammende Baufirma hatte dagegen im Sommer vor dem Weimarer Oberverwaltungsgericht Beschwerde eingelegt, diese dann jedoch zurückgezogen. Im November hatte das Landesverwaltungsamt die Baugenehmigung zurückgezogen. Der Investor will das umstrittene Projekt nun in einem Hauptverfahren vor dem Verwaltungsgericht durchsetzen.

Die Wartburg ist die einzige Burg in Deutschland, die von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Die Firma will etwa sieben Kilometer von der Burg entfernt vier 100 Meter hohe Windräder mit einem Rotordurchmesser von 82 Metern errichten. Sollten die Windräder gebaut werden, wäre der Blick vom Thüringer Wald und der Rhön auf die Wartburg nicht mehr frei. Das Projekt ist heftig umstritten, rund 14 000 Bürger haben bei einer Unterschriftensammlung ihre Ablehnung bekundet. Die Stadt Eisenach will solche Bauten künftig mit einem Raumordnungsverfahren generell ausschließen.