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Köln (dpa, nmz) - Die Art und Weise der Subventionen deutscher Theater sollte nach Meinung des Geschäftsführers des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Rolf Kroker, überdacht werden. Das sind Argumente, auf die sich Kulturschaffende künftig einstellen müssen - seien sie noch so dämlich:
«Statt einer Objektförderung, bei der das Geld den einzelnen Theatern gegeben wird, sollte man zu einer Subjektförderung kommen, für die Menschen, die bedürftig sind», sagte Kroker in einem dpa-Gespräch am Samstag in Köln. «Zwar gibt es ermäßigte Karten für Senioren und Studenten, aber die Bedürftigkeit wird nicht erfasst», sagte der Geschäftsführer des arbeitgebernahen Kölner Instituts.«Der Staat will Kulturförderung betreiben, aber man muss danach fragen, wie hoch sollte die Förderung sein und nach welchem Prinzip wird sie verfolgt», sagte der IW-Experte. «Der Kostendeckungsgrad bei Theatern betrage derzeit rund 16 Prozent und ist damit sehr niedrig», sagte Kroker. Die öffentlichen Kassen steuern laut Kroker gut zwei Milliarden Euro für die Subvention von Theatern bei. «Das ist aus ökonomischer Sicht eine Umverteilung von unten nach oben». Die jetzt anstehenden generellen Kürzungen von Subventionen «sollte man im Kulturbereich nicht von vornherein ausschließen», sagte Kroker.
«Das Publikum, das das Theater nutzt, gehört vermutlich überwiegend zu den eher Besserverdienenden, finanziert wird es vor allem durch den Steuerzahler», sagte Kroker. Das Theater des «kleinen Mannes» sei das Fußball-Stadion oder das Kino. «Mit welcher Berechtigung fördern wir das nicht, wo doch dort das breite Publikum hingeht?», fragte Kroker.