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Der Wissenschaftsrat hat tiefgreifende Reformen für die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen vorgeschlagen. Die inhaltliche und organisatorische Neuausrichtung der Stiftung als der Nachfolgeeinrichtung der «Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten» der DDR sei noch nicht gelungen, erklärte der Wissenschaftsrat am Montag in Köln.
Köln/Weimar (ddp-lth). Um der Einmaligkeit und dem großen Potenzial der Stiftung Rechnung zu tragen, müsse «dringend ein übergreifendes Konzept für die wissenschaftliche Nutzbarkeit» der Bestände der Stiftung erarbeitet werden, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Karl Max Einhäupl. Die einzelnen Abteilungen müssten auch intensiver zusammenarbeiten als bisher.Der Wissenschaftsrat empfiehlt daher die Einsetzung einer Strukturkommission, um einen Neuanfang einzuleiten. Außerdem sollte ein wissenschaftlicher Beirat gebildet werden.
Die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen ging per Fusion zum 1. Januar 2003 aus der Stiftung Weimarer Klassik und den Kunstsammlungen zu Weimar hervor. Das besiegelte ein Abkommen zwischen dem Bund, dem Land Thüringen und der Stadt Weimar. Es sichert unter anderem die Finanzierung der Stiftung bis 2006.
Zur Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen gehören nach eigenen Angaben 22 historische Häuser und Gedenkstätten in und um Weimar sowie fünf Parkanlagen. Neun der Liegenschaften wurden 1998 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen, 2001 der gesamte im Goethe-Schiller-Archiv bewahrte Goethe-Bestand in deren «Gedächtnis der Menschheit». Außerdem gehören zum Bestand mehrere Museen, etwa das Goethe-Nationalmuseum, das Nietzsche-Archiv, das Schlossmuseum, das Neue Museum, das Bauhaus-Museum und das Museum Schloss Belvedere.