Hauptrubrik
Banner Full-Size

Wulff besorgt über steigende Zahl von «Informationsverweigerern»

Publikationsdatum
Body

Osnabrück (ddp-nrd). Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) ist besorgt über die zurückgehende Nutzung von Medieninformationen. Auf dem 15. Forum Lokaljournalismus in Osnabrück beklagte Wulff am Mittwoch, in Deutschland wachse die Zahl der «Informationsverweigerer» und es gingen vor allem junge Leser an das Internet verloren.

Es gebe Menschen, die keine Tageszeitung läsen, die nicht zur Wahl gingen, die «finanziell klamm» seien und sich keine Zeitung kauften, so Wulff nach einem vorab verbreiteten Redemanuskript vor 120 Chef- und leitenden Redakteuren. «Manche haben am gesellschaftlichen Umfeld kein Interesse. Das ist beunruhigend», fügte er hinzu.

Der gesellschaftliche und politische Diskurs werde jedoch hauptsächlich über die Medien ausgetragen. «Nur wer unsere Welt versteht, kann mitdenken und mitreden», betonte der niedersächsische Ministerpräsident. Mediennutzung sei elementar, um die vielfältigen Chancen, die die Gesellschaft biete, zu nutzen. Er begrüße deshalb die Imagekampagne der deutschen Zeitungsverlage «Wer liest, versteht».

Nirgendwo sei Politik den Bürgern näher als im Lokalteil der Zeitungen, so Wulff weiter. Ein guter Lokalteil präge nicht nur die Identifikation der Menschen mit ihrer Gemeinde oder ihrer Region. Er diene außerdem der lebendigen Demokratie und sei «das beste Mittel gegen vermeintliche Ohnmacht und Politikverdrossenheit». Es gehe im Lokalteil um das unmittelbare Lebensumfeld des Bürgers, um Probleme, die ihm tagaus, tagein unter den Nägeln brennen und um direkte Lösungsansätze der Politik.