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Bremen (ddp-nrd). Für das von einer möglichen Insolvenz bedrohte Bremer Theater gibt es neue Hoffnung. Ein neunstündiges Tarifgespräch zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sei am Freitag erfolgreich verlaufen, teilten beide Seiten mit. Die Gehaltszahlungen für die 430 Beschäftigten seien für Oktober gesichert.
KAV-Verhandlungsführer Henning Lühr sprach von einem «großen und wichtigen Schritt in die richtige Richtung». Das erzielte Ergebnis helfe, die Zukunft des Theaters zu sichern. Das Bremer Theater befindet sich in einer schweren Finanzkrise. Im Etat des Vier-Sparten-Hauses fehlen 4,7 Millionen Euro.
Bühnenverein: Bremer Senat jetzt am Zug
Bremen/Köln (ddp-nrd). Bei der Rettung des Bremer Theaters sieht der Deutsche Bühnenverein jetzt den Bremer Senat am Zug. Dieser müsse umgehend die Voraussetzungen für den Gehaltsverzicht der Künstler erfüllen, forderte der Arbeitgeberverband der deutschen Theater am Montag in Köln. Diese hatten sich zuvor bereit erklärt, auf das 13. Monatsgehalt und das Urlaubsgeld ohne Arbeitszeitverkürzung zu verzichten.
Stadt und Theater GmbH müssten nun zügig vertraglich vereinbaren, dass der städtische Zuschuss für die laufende Spielzeit und die beiden folgenden Spielzeiten auf jeweils 24,4 Millionen Euro festgeschrieben werde. Ebenso sei die Stadt gefordert, die Liquidität des Theaters sicherzustellen, damit eine pünktliche Gehaltszahlung gewährleistet und ein weiteres Ausbleiben von Gehaltszahlungen vermieden werde. Mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sei zudem ein Haustarifvertrag auszuhandeln, hieß es.
Der mit den Künstlergewerkschaften erreichte Beitrag zur Zukunftssicherung des Bremer Theaters dürfe nicht durch falsches Zögern verspielt werden, sagte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin. Um eine Insolvenz abzuwenden, arbeiten Kulturbetrieb und -behörde an einem Konzept zur Rettung des Hauses.