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Zauberflöte vertreibt Ente oder Ente vertreibt Zauberflöte?

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Potsdam - Gegen die Seefestspiele Potsdam gibt es offenbar auch im Potsdamer Rathaus Bedenken. Unter Berufung auf eine Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde vom Dezember 2010 heißt es in den «Potsdamer Neuesten Nachrichten» (Dienstagausgabe), die Behörde befürchte durch die geplante Freiluftoper auf der Halbinsel Hermannswerder erhebliche Beeinträchtigungen.

Anhand bislang bekannter Details sei «erkennbar, dass das beabsichtigte Vorhaben den für den Standort geltenden unterschiedlichen naturschutzrechtlichen Verbotsvorschriften entgegensteht», heißt es laut Blatt.

So kollidierten die Festspiele zum Beispiel mit der Landschaftsschutzgebietsverordnung sowie den Regelungen im Bundesnaturschutzgesetz für Flora-Fauna-Habitate, Biotopschutz und Artenschutz. Das Projekt würde «zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes durch Überbauung von Wasser- und Biotopfläche führen». Eine Ausnahmegenehmigung komme laut der zitierten Stellungnahme «nicht in Betracht», da die befürchteten Beeinträchtigungen «vermeidbar und vorliegend nicht ausgleichbar» seien. Das Naturschutzamt befürchte außerdem «erhebliche Beeinflussungen, Störungen und Zerstörungen» von Brutstätten.

Der Intendant der Seefestspiele, Christoph Damann, bestritt die Vorwürfe der Zeitung gegenüber. «Keine Alge, keine Ente, kein Stichling und kein Biber» würden erheblich beeinträchtigt werden. Er wollte sich im Verlauf des Tages erneut äußern. Auch die Stadt Potsdam hatte eine Stellungnahme angekündigt.

Die Seefestspiele sollen erstmals vom 11. bis 28. August 2011 stattfinden. Nach dem Willen der Veranstalter sollen sie sich ähnlich wie die erfolgreichen Bregenzer Festspiele auf dem Bodensee im internationalen Festspielkalender etablieren.
 

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