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Berlin (ddp). Die Politik sollte sich nach Ansicht des ehemaligen bayerischen Kultusministers Hans Zehetmair (CSU) aus der Rechtschreibung heraushalten. Zehetmair, der am Montag von der Kultusministerkonferenz als Vorsitzender des neuen Rates für deutsche Rechtschreibung vorgeschlagen wurde, sagte am Dienstag im Deutschlandradio Berlin, die Rechtschreibung sei das Gebiet der Journalisten, Sprachkundigen und -gelehrten.
Sie könne nur entsprechend der Dynamik der Sprache fortgeschrieben werden und nicht als Beschluss des deutschen Bundestages oder der Länderparlamente.Zehetmair, der am 17. Dezember bei der konstituierenden Sitzung des Rates in Mannheim zum Vorsitzenden gewählt werden soll, hofft, dass der Rechtschreibstreit durch das Ausräumen von Ungereimtheiten beendet werden kann. Er betonte, eine Zurückführung zur alten Rechtschreibung, zur «Stunde Null», werde es aber nicht geben.
Am Donnerstag ist die Rechtschreibung Thema im Bundestag. Am Abend sollen der Gruppenantrag «Die Einheit der Deutschen Sprache bewahren» und der Antrag der CDU/CSU-Fraktion «Klarheit für eine einheitliche Rechtschreibung» beraten werden.