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Lord Yehudi Menuhin hat an die heilende Wirkung von Musik geglaubt. In dem von ihm 1977 ins Leben gerufenen gemeinnützigen Verein «Live Music Now» (LMN) verbinden Musikstudenten wohltuende und künstlerische Aspekte der Musik in insgesamt vierzehn europäischen Ländern.
München (ddp-bay). Die Grundidee des Geigers und Dirigenten Menuhin war, dass junge Musiker vor Menschen auftreten, die sonst keine Konzerte besuchen können.In Deutschland wurde 1992 der erste LMN-Verein in München gegründet - mittlerweile gibt es zehn deutsche Zweigstellen. Am Sonntag sind es exakt zehn Jahre, dass Münchner Musikstudenten jährlich rund 300 kostenlose Konzerte in Krankenhäusern, Alten- und Kinderheimen, Obdachlosenasylen, Gefängnissen und Sozialstationen geben.
Kranke und sozial Benachteiligte sollen so in den Genuss von tröstender Musik kommen. Andererseits sollen junge, begabte Musiker gefördert werden. Sie werden bei einem strengen Vorspielen an den Musikhochschulen von einer Jury aus Musikprofessoren ausgewählt und erhalten für ihre Auftritte rund 150 Euro, die aus Spenden finanziert werden. Durchschnittlich singen, spielen und musizieren die Studenten fünf Jahre für «Live Music Now». Die Altersgrenze liegt bei 30 Jahren.
Lord Menuhin wurde 1916 als Sohn russisch-jüdischer Eltern in New York geboren. Er galt mit elf Jahren als Wunderkind und bester Geiger der Welt. Er war zudem weltweit als Dirigent tätig. Menuhin starb vor drei Jahren 82-jährig in Berlin.