Der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV), Gerald Mertens, hat den Erhalt der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH (ROC) Berlin gefordert. In einem am Donnerstag verbreiteten Offenen Brief appellierte er an die Gesellschafter, dauerhaft die Zukunft der Klangkörper zu sichern. Die DOV stehe zum Dialog bereit.
Die DOV vertritt nach eigenen Angaben als Berufsverband die Interessen der künstlerisch Beschäftigten in den im ROC zusammengeschlossenen Orchestern und Chören. Zu ihnen gehören das Deutsche Symphonieorchester, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, der Rundfunkchor Berlin und der RIAS Kammerchor. Gesellschafter sind Deutschlandradio, der Bund, Berlin und der RBB.
Ungeachtet des hohen künstlerischen Niveaus der Klangkörper sei Ende 2010 eine «auskömmliche Finanzierung» der ROC durch
Deutschlandradio als größtem Gesellschafter öffentlich infrage gestellt und eine deutliche Absenkung der Zuschüsse für 2013
angekündigt worden, kritisierte der Geschäftsführer. Ein Jahr zuvor hatte Mertens zufolge bereits ein Vorschlag zur Fusion des Deutschen Symphonieorchesters und des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin für erhebliche Verunsicherung gesorgt.
Die DOV fordere die Gesellschafter auf, «endlich in einen konstruktiven und ernsthaften Dialog - auch mit den Vertretern der
Beschäftigten - zu treten und die Zukunft der Klangkörper nachhaltig abzusichern», betonte Mertens. Die Gesellschafter trügen gemeinsam eine politische, wirtschaftliche aber auch eine moralische Verantwortung für die ROC und ihre Beschäftigten.