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Ist die Verpackung alles was zählt?

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Panel: Label oder Verlag – Wer macht die U-Musik?
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Über dieses Thema diskutierten am 31. März unter der Moderation von Martin Büsser Karl-Heinz Klempnow (Deutscher Musikverlegerverband), Rolf Budde (Budde Musikverlage), Frank Maaß (Management Consulting/Turbo Beat Music) und Stefan Weiß (Media Spirit)

Musikindustrie und Krise werden zur Zeit an allen Stellen in einem Atemzug genannt. Doch wie man diese Krise wahrnimmt, nämlich als einen permanenten Verfall oder als Umbruch in einem sich komplex bewegenden und verändernden Musikmarkt, das ist durchaus eine offene Frage. Der „Krise“ der so genannten Major-Plattenfirmen empfindet Karl-Heinz Klempnow vom Deutschen Musikverlegerverband als Chance für die kleinen Labels. Denn die kleinen Firmen können sehr viel spontaner agieren und sie können Nischen besetzen, ausfüllen und beliefern.Die Frage nach dem Tonträger der Zukunft konnten die Teilnehmer des Panels nicht ganz so klar beantworten. Allgemein Konsens besteht darüber, dass die Wertigkeit des Tonträgers wieder gesteigert werden müsse. „Verpackung ist alles“ meinte Stefan Weiß, zugleich dürfe man aber auch nicht die neuen Perspektiven (Klingeltöne und Musik-Download) verschlafen.

„Wir haben ein Problem, was das Unrechtsbewusstsein angeht über den Diebstahl geistigen Eigentums. Und wir haben ein Glaubwürdigkeitsproblem, dass über Jahre hinweg von der Industrie da nicht gegen gesteuert wurde. Dass wir jetzt Phonoline haben ist super, aber wir haben inzwischen 2004“, gab Frank Maaß zu bedenken. Rolf Budde sieht in den Bestrebungen der Phonoverbände strafrechtlich gegen illegale Musikdownloads vorzugehen keine produktive Lösung, die dem Markt nutzen werde. Dabei komme es unweigerlich zu einer Art Wettlauf des Umgehens von Restriktionen und neuen Restriktionen seitens der Rechteinhaber.

Budde plädierte vielmehr für die Umsetzung einer Art Pauschalabgabe für derartige Nutzungen. Als weiteres Problem für Verlage und Labels wurde das Abspielverhalten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgemacht. Der Rundfunk sei nicht gewillt die künstlerische Vielfalt auch nur annähernd abzubilden. Die Lösung dieses Problems sieht Maaß jedoch nicht in der Einführung einer Quote sondern in einer Veränderung des so genannten Sendeprivilegs. huf

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