Wettbewerb Verfemte Musik 2026 +++ Baldreit-Stipendium der Stadt Baden-Baden +++ Neun Preisträger beim Clara Schumann-Wettbewerb in Leipzig +++ Landeskulturpreis 2025 für Fantasia Rostock +++ RuhrBeat – vergessene Rap-Story: Ab 1. November in der ARD Mediathek +++ Uraufführung von Clara Iannotta vom Programm genommen +++ mini.musik und mehr: Sechs Musikstipendien 2025 der Landeshauptstadt München +++ Aktionstag der Musikhochschulen
mini.musik und mehr: Sechs Musikstipendien 2025
Nachrichten 2025/11
Wettbewerb Verfemte Musik 2026
Die Hochschule für Musik und Theater Rostock lädt 2026 erstmals junge Musikerinnen und Musiker im Alter von 15 bis 30 Jahren zur Teilnahme am Internationalen Interpretationswettbewerb Verfemte Musik ein. Ausgetragen wird der Wettbewerb vom 9. bis 12. April im Kammermusiksaal der Hochschule. Die feierliche Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung findet am 12. April 2026 an der hmt Rostock statt.
Der Wettbewerb sucht herausragende Interpretationen, die technische Exzellenz mit künstlerischer Ausdruckskraft verbinden. Ziel ist es, Werke von Komponistinnen und Komponisten, die während des Nationalsozialismus verfolgt und ausgegrenzt wurden, neu zu entdecken und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Der Wettbewerb hat eine lange Tradition: 2001 im Rahmen des Projekts Verfemte Musik Schwerin gegründet, fand er bis 2022 in der Landeshauptstadt Schwerin statt. Nun wird er erstmals von der hmt Rostock ausgerichtet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Werken verfemter Komponistinnen und Komponisten, die verpflichtend Teil des Wettbewerbsrepertoires sind. Die Teilnehmenden haben damit die Möglichkeit, diese Musik durch ihre individuellen Interpretationen neu zum Leben zu erwecken. Die Anmeldung ist bis zum 16. Januar 2026 über die Website https://www.hmt-rostock.de/studium/wettbewerbe/ möglich.
Die Anmeldegebühr beträgt 50 Euro. Neben Preisgeldern wird es Auftrittsmöglichkeiten bei den Projektpartnern geben.
Die künstlerische Leitung liegt bei Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.
Baldreit-Stipendium der Stadt Baden-Baden
Die Stadt Baden-Baden vergibt zum Oktober 2026 das Baldreit-Stipendium mit Künstlerwohnung an Kunstschaffende aus Literatur, Bildender Kunst und Komposition. Das Stipendium wird an zwei Bewerberinnen und Bewerber für jeweils sechs Monate (Oktober 2026 bis März 2027 und April bis September 2027) vergeben. Die Künstlerwohnung im Dachgeschoss liegt zentral in der Innenstadt, ist zirka 70 qm groß und wird mietfrei zur Verfügung gestellt. Die Wohnung ist nicht barrierefrei. Die Sparkasse Baden-Baden Gaggenau gewährt ein monatliches Stipendium in Höhe von 820 Euro, die Stadt zusätzlich 280 Euro (insgesamt 1.100 Euro). Das Baldreit-Stipendium ist ein Aufenthaltsstipendium und wünschenswert ist, dass die Stipendiatinnen und Stipendiaten in der Stadt präsent sind und ihre Arbeit darstellen und vermitteln. Bewerbung bis 1. Dezember 2025 (Poststempel) mit folgenden Unterlagen: Bewerbungsformular (online oder per Post) mit kurzem Lebenslauf, künstlerischem Werdegang und den vier wichtigsten bisherigen Förderungen, Beschreibung der Projektidee; Portfolio mit Arbeitsproben zur Dokumentation der künstlerischen Arbeit zusätzlich per Post mit maximal zehn DIN A4-Seiten.
- Weitere Informationen unter https://www.baden-baden.de/baldreit-stipendium
Neun Preisträger beim Clara Schumann-Wettbewerb in Leipzig
Zum 7. Leipziger Clara Schumann-Wettbewerb für junge Pianistinnen und Pianisten am 25. und 26. Oktober 2025 vergab die Jury beim Preisträgerkonzert im Schumann-Haus Leipzig insgesamt neun Preise und sechs Förderpreise in drei Altersgruppen. Von den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus acht Bundesländern erhielten je einen 1. Preis: Qinglang Hua (Uhingen, 10 Jahre, Altersgruppe I), Willy Siegel (Stuttgart, 15 Jahre, Altersgruppe II) und Nika Auer (Hannover, 15 Jahre, Altersgruppe II) sowie Valeria Wand (Stuttgart, 16 Jahre, Altersgruppe III). Veranstaltet wird der jährlich ausgetragene Wettbewerb von der Neuen Leipziger Chopin-Gesellschaft e.V. (NLChG).
In der Altersgruppe I gingen zudem ein 2. Preis an Xunliang Fan (Magdeburg, 12 Jahre), ein 3. Preis an Chu-An Truong (Hannover, 11 Jahre) und ein Förderpreis an Yockie Ruoxi Huang (Magdeburg, 11 Jahre). In der Altersgruppe II teilten sich den 3. Preis Johanna Petter (Leipzig, 15 Jahre) und Karl Theodor Mattausch (Leipzig, 15 Jahre). Mit je einem Förderpreis ehrte die Jury Mirjam Scholl (Biederitz, 15 Jahre), Nele Hufenbach (Zeulenroda-Triebes, 15 Jahre) und Chu-Khang Truong (Hannover, 14 Jahre). In der Altersgruppe III freuten sich Paula Nißl (Moosinning, 18 Jahre) über einen 3. Preis sowie Matthew Klein (Freiburg im Breisgau, 19 Jahre) und Tristan Razai (Berlin, 18 Jahre) über je einen Förderpreis.
Als Anschlussförderung finden weitere Preisträgerkonzerte in Leipzig, Leipzig/Wiederitzsch, Markkleeberg und Duisburg statt.
Im Fokus standen Werke von Chopin, Clara Schumann, Maurice Ravel (anlässlich seines 150. Geburtstages) sowie weiteren Komponisten des 19. Jahrhunderts bzw. aus Clara Schumanns Repertoire. Insgesamt 15 mal wählten die jungen Pianisten eine Komposition von Clara Schumann.
- Näher Informationen unter https://neue-leipziger-chopingesellschaft.de
Landeskulturpreis 2025 für Fantasia Rostock
Fantasia Rostock erhält den Landeskulturpreis Mecklenburg-Vorpommern. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis geht an den Rostocker Kultur- und Bildungsträger für seine vielseitigen Projekte: von der Zirkusschule über Mitmach-Angebote in Tanz, Theater und Musik am Warnowufer bis hin zum Kulturhafen, der im Sommer aus dem Zirkuszelt entsteht und dort Konzerte, Lesungen, Theater- und Kabarettveranstaltungen beheimatet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) würdigte die Entscheidung der Jury und betonte, dass Fantasia das kulturelle Leben weit über die Hansestadt hinaus bereichert. Als Beispiele nannte sie das Dialoge-Festival sowie das inklusive Tanz-Theater Tivi und stellte heraus, dass die Fantasia AG seit vielen Jahren für eine professionelle, inklusive Kultur- und Bildungsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern steht.
Der Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro geht an den Greifswalder Kunsthistoriker Kilian Heck. Er wird für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich Kulturgut- und Denkmalschutz in Mecklenburg-Vorpommern sowie für sein Engagement zur Rettung ukrainischer Kulturgüter ausgezeichnet.
Die formelle Verleihung der Auszeichnungen ist am 19. November in Schwerin vorgesehen, wobei Ministerpräsidentin Schwesig die Ehren überreichen wird.
RuhrBeat – vergessene Rap-Story: Ab 1. November in der ARD Mediathek
Die dreiteilige Doku-Serie „RuhrBeat – Die vergessene Rap-Story“ beleuchtet erstmals die Geschichte des Ruhrpott-HipHop als Ganzes und wurde gemeinsam mit über 30 Musikerinnen und Musikern aus der Region
realisiert. Ab 1. November 2025 sind alle drei Teile in der ARD Mediathek (https://1.ard.de/ruhrbeatdoku) und auf ardkultur.de zu sehen.
Die Entwicklung des Ruhrpott-Rap ist geprägt von Höhen und Tiefen - ein Kapitel deutscher Musikgeschichte, das bisher nie so vollständig erzählt wurde. Mit drei 35-minütigen Folgen schließt „RuhrBeat“ diese Lücke und wirft einen umfassenden Blick auf eine der spannendsten Musik- und Subkulturen Deutschlands.
Über zwei Jahre hinweg produziert, zeigt Regisseur und Autor Gordon Kämmerer eine Szene, die das Potenzial zum bundesweiten Durchbruch hatte, sich jedoch nie nachhaltig gegen Metropolen wie Berlin, Frankfurt, Hamburg oder Stuttgart durchsetzen konnte.
Im Zentrum steht Lakmann One (Creutzfeld & Jakob), eine prägende Stimme des Ruhrpott-Raps. Er begegnet alten Weggefährten und neuen Talenten, setzt sich mit neuen Impulsen und Strömungen auseinander und wird so selbst zum Spiegel einer ganzen Region. Mit dabei sind auch prägende Stimmen wie PA Sports, KC Rebell, Miami Yacine, die 257ers, Too Strong, Snaga & Pillath oder Aria Nejati.
Absage für „NOW!“ in Essen: Uraufführung von Clara Iannotta vom Programm genommen
Die Essener Philharmoniker haben die Uraufführung von Clara Iannottas Orchesterwerk „Sand like gold-leaf in smithereens“ eine Woche vor dem Konzert am 30. Oktober im Rahmen des Essener Neue-Musik-Festivals „NOW!“ abgesagt. Die Komponistin hatte das Werk „für verstimmte Violine, Orchester und Elektronik“ im Auftrag der Philharmonie Essen geschrieben. Clara Iannotta ist Porträtkünstlerin der diesjährigen Festivalausgabe. In einem Statement auf ihrer Homepage claraiannotta.com äußert die Komponistin Vorwürfe gegen das Orchester und dessen Management: „In einer geheimen Abstimmung weigerten sich 30 Prozent der Musiker, das Stück zu spielen, und das Orchester sagte die Aufführung schließlich ab, ohne auch nur die Dirigentin Elena Schwarz oder die Solistin Carolin Widmann zu konsultieren.“ Orchester und Philharmonie Essen wehren sich in ihrer Stellungnahme nachzulesen auf theater-essen.de gegen die Vorwürfe und verweisen auch auf die verspätete Abgabe der Partitur durch die Komponistin: „Trotz der klar umrissenen Bedingungen, die sich auch im weiteren Projektverlauf nicht verändert haben, wurden diese von der Komponistin nicht eingehalten.“
Was hinter den gegenseitigen Vorwürfen steckt und wie es weitergeht, hat Christoph Becher für nmz.de recherchiert.
mini.musik und mehr: Sechs Musikstipendien 2025 der Landeshauptstadt München
Die Landeshauptstadt München vergibt seit 1980 jährlich Stipendien für Musik. Es stehen sechs mit jeweils 8.000 Euro dotierte Stipendien für Musik zur Verfügung, von denen eines für Akteur:innen vorgesehen ist, die im Kinder- und Jugendbereich tätig sind. Zu den Preisträgern 2025 zählt auch der fast zwei Jahrzehnte existierende Verein mini.musik. Seit 2007 veranstaltet dieser Konzerte für junge Ohren. Hinter mini.musik steckt ein Team aus Profis: Musiker:innen, Schauspieler:innen, Moderator:innen des Bayerischen Rundfunks und professionelle Musikvermittler:innen. Im Jahr 2007 als gemeinnütziger Verein gegründet, ist mini.musik zu einer festen Institution im Münchner wie im bundesdeutschen Kulturleben geworden. mini.musik will Kinder in kreativen Konzertformaten spielerisch an klassische Musik heranführen, „ganz nah an den Musiker:innen“. Im Bereich Jazz sind vor allem die Abenteuer von Matze mit der blauen Tatze populär geworden (siehe Abb.) Weitere Stipendien haben in diesem Jahr Nikolaus von Bemberg-Flamersheim / Danish Connection, Franz Josef Ferdinand Himpsl, Julia Hornung, Mira Mann und Marina Schlagintweit erhalten. https://www.stadt.muenchen.de
Respekt, Vertrauen, Toleranz: Aktionstag der Musikhochschulen
Nachdem die Rektorenkonferenz der Musikhochschulen (RKM) im Mai 2024 einstimmig ein Positionspapier zum Umgang mit Machtmissbrauch an den deutschen Musikhochschulen beschlossen und daran anknüpfende Handlungsempfehlungen entwickelt hat, gehen alle 24 Hochschulen am 27. November 2025 gemeinsam einen wichtigen Umsetzungsschritt und setzen mit einem bundesweiten Aktionstag ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und Machtmissbrauch.
Wie die RKM mitteilte, wird es unter dem gemeinsamen Motto „KUNST. MACHT. MENSCHLICHKEIT.“ an allen 24 staatlichen Musikhochschulen Veranstaltungen, Aktionen und Reflexionsräume geben – individuell gestaltet und getragen von einer gemeinsamen Haltung. „Wir werden alles dafür tun, dass an den deutschen Musikhochschulen ein Umfeld vorhanden ist, das von Respekt, Vertrauen, Toleranz und Menschlichkeit geprägt ist“, so Prof. Christian Fischer, Vorsitzender der RKM.
Mit dem Aktionstag setze die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen ein öffentlich sichtbares Zeichen für eine offene Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen, für Prävention und strukturellen Wandel – intern wie extern, so die Rektorenkonferenz in ihrer Mitteilung.
Eine Übersicht der (hochschulinternen) Veranstaltungen der einzelnen Hochschulen ist zu finden unter: https://die-deutschen-musikhochschulen.de/aktionstag/
- Share by mail
Share on