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... Odysseus: Vom hohen Turm schaut Pénélope hinaus aufs Meer nach einem Schiff, das ihr den ersehnten Mann zurückbringen möge. Der Chemnitzer Oper ist es zu danken, endlich wieder einmal auf die einzige Oper des französischen Komponisten Gabriel Fauré aufmerksam gemacht zu haben.
... Odysseus: Vom hohen Turm schaut Pénélope hinaus aufs Meer nach einem Schiff, das ihr den ersehnten Mann zurückbringen möge. Der Chemnitzer Oper ist es zu danken, endlich wieder einmal auf die einzige Oper des französischen Komponisten Gabriel Fauré aufmerksam gemacht zu haben.Foto: Dieter Wuschanski Faurés „Pénélope“folgt in ihrer Handlungsführung der „Odyssee“ vom 18. bis 24. Gesang, verzichtet jedoch auf das Eingreifen der Göttin Pallas Athene im Kampf gegen die Freier. Fauré bezeichnet sein im Jahre 1913 in Monte Carlo uraufgeführtes Werk als Poème-lyrique, womit schon auf die Tendenz zur Verinnerlichung des Geschehens hingewiesen wird. Der Musik gelingt es, feinste psychische Vorgänge in ihren Klängen und Lineaments aufzufangen und zu spiegeln. Ihrer oft kammermusikalischen Struktur ist ein fast abstrakter Gestus eigen, der Innenvorgänge eher beschreibt als in aufwallende Klangaufsteilungen bettet. In gewisser Weise weist Faurés „Pénélope“ über Debussys ähnlich organisierten „Pelléas“ hinaus. Fast mehr noch als Debussys Oper markiert „Pénélope“ den Übergang zur Moderne. „Oper“ wird überführt in ein Psychogramm, das die Musik mit feinsten Strichen zeichnet. Die Aufführung der Chemnitzer Oper (Inszenierung: Arila Siegert, Dirigent: Fabrice Bollon) besaß hohen Rang, entwarf szenisch und musikalisch ein Panorama, in dem „Pénélope“ ihre Modernität aufzeigte. (Kritik Seite 54).