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Festival «Eclat» präsentiert in Stuttgart Strömungen Neuer Musik +++ Festival «MaerzMusik» mit 30 Uraufführungen +++ Zeitgenössische Musik ostasiatischer Komponistinnen und Komponisten+++ Barenboim gibt Konzert für Ölpest-Opfer in Spanien +++ Absage aus Dresden - «Strings of Fire» ohne Sinfoniker +++ Silbermann-Orgeln komplett auf CD +++ Festival «transonic» mit experimenteller Musik aus China und Japan
Stuttgart (ddp-bwb). Das Festival «Eclat Neue Musik» stellt im Februar in Stuttgart aktuelle Strömungen und bekannte Kompositionen der Neuen Musik vor. Eröffnet wird das Programm nach Angaben der Organisation «Musik der Jahrhunderte» am 6. Februar vom SWR Vokalensemble Stuttgart unter Leitung von Michael Alber. Gespielt werden beim Auftaktkonzert neue Werke von Alejandro Vinao und Marco Stroppa.
Höhepunkt soll nach Ansicht von Festivalleiter Hans-Peter Jahn die Uraufführung des Musiktheaterstücks «Der Mann, der sich selbst verschenkte» für Kinder und Erwachsene werden. Das Werk zur Musik von Helmut Lachenmann wird am 6. Februar erstmals gezeigt und bis zum Festivalende am 9. Februar täglich gespielt. Mit Uraufführungen von Caspar Johannes Walter und Alvaro Carlevaro setzt das SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart am 7. Februar einen weiteren Programmschwerpunkt.
http://www.eclat.org
Festival «MaerzMusik» mit 30 Uraufführungen
Berlin (ddp-bln). Baltische Klänge stehen im Mittelpunkt des 2. Festivals für aktuelle Musik «MaerzMusik» in Berlin. Es wird vom 13. bis 23. März von den Berliner Festspielen ausgerichtet. Programmverantwortlicher Matthias Osterwold kündigte am Freitag in Berlin 30 Uraufführungen an, darunter viele Auftragswerke des Festivals. Zur ersten Auflage der «MaerzMusik» waren im vergangenen Jahr rund 10 000 Besucher gekommen.
Erstmals wird es auch ein Orchesterkonzert geben: Das Rundfunk- Sinfonieorchester Berlin unter Vykintas Bieliauskas spielt die Sinfonia von Vykintas Balakas, als Uraufführungen «Sieben ähnliche Stücke für Klavier und Orchester» des Berliner Komponisten Erhard Grosskopf und Makiko Nishikazes «Illuminarea» sowie Awet Terterjans 5. Sinfonie. Ferner gehören drei Streichquartett-Programme zum Angebot. Robewrt Ashley, amerikanischer Pionier des Musiktheaters und Erfinder der Videooper, bringt mit seinem Ensemble das Werk «Celestial Excursions» zur Uraufführung.
Klangkunst, wie sie im Hörspielbereich produziert wird, steuert Deutschlandradio Berlin in einem Mini-«Festival im Festival» bei, das nachmittags und vor Mitternacht im Haus der Berliner Festspiele geboten wird und in Partyatmospäre mit DJs übergehen soll. Darauf stimmt vor dem Haus die Klanginstallation «RainDance» ein: Wer durch den Kunst-Regen mit seinem Regenschirm schreitet, kann plötzlich «geheimnisvolle Musik aus feinen Wasserfäden» hören.
Zu einem Höhepunkt soll ein Auftritt der Lettischen Rundfunk-Kammersänger Riga in der Schinkelschen Friedrichswerderschen Kirche werden, der vom Lettischen Rundfunk mitveranstaltet wird.
Zeitgenössische Musik ostasiatischer Komponistinnen und Komponisten
Unter dem Motto ?Broken Silence? veranstaltet das Ateliers für Neue Musik der Hochschule für Künste Bremen ein Konzert mit Zeitgenössischer Musik ostasiatischer Komponistinnen und Komponisten.
Das Konzert wird von Harrie Starreveld geleitet. Die Komponistinnen und Komponisten aus Nord- und Südkorea, Japan und China treten in Hamburg auf Einladung des Studios 21 für aktuelle Musik auf, Konzerte in Bremen (19.1.2003) und Hannover (20.1.2003) folgen.
Das Atelier für Neue Musik der Hochschule für Künste Bremen: Das 1994 von Younghi Pagh-Paan (Professorin für Komposition an der Hochschule für Künste Bremen) gegründete Atelier für Neue Musik versteht sich als Werkstatt zeitgenössischer Musik und ist im Laufe der Jahre zu einem Zentrum für Aktivitäten geworden, die eine breite Öffentlichkeit in Bremen und über Bremen hinaus erreichen.
Als Begründung für die Notwendigkeit eines solchen Forums schrieb
Younghi Pagh-Paan: "Das Kompositionsstudium ist heute nicht ein Spezialfall des Musikstudiums, es ist auch kein Spezialfach, sondern sollte in gewissem Sinne das integrative Musikstudium sein. Der Idealfall eines Studienzieles wäre dann der \'musicien complet\'. Wenn sich heute Komposition als Studienrichtung nicht in die Sackgasse eines Neoakademismus oder in die \'Verwissenschaftlichung der Musik hineinziehen lassen will, ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, dass die Studierenden während ihres Studiums durchgehend Gelegenheit erhalten, praxisbezogen zu arbeiten."
In der Konzertreihe ProPosition werden Stücke von jungen Komponistinnen und Komponisten der Hochschule und andere zeitgenössische Werke präsentiert. Das derzeit von unseren Hochschullehrern Christian Hommel und Harrie Starreveld geleitete Ensemble bemüht sich verstärkt darum, sein Programm außerhalb Bremens aufzuführen.
am Samstag, 18.1.2003, 20 Uhr im Mendelssohn Saalder Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Eintritt ist frei.
Bremen (19.1.2003) und Hannover (20.1.2003)
Barenboim gibt Konzert für Ölpest-Opfer in Spanien
Der israelische Dirigent Daniel Barenboim wird ein Benefizkonzert für die Opfer der Ölpest in Galicien im Nordwesten Spaniens leiten. Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden entspreche damit einer Bitte des spanischen Ministerpräsidenten José María Aznar, berichtete die Presse am Donnerstag. Einen genauen Termin für das Konzert gebe es aber noch nicht. Die Einnahmen sollen den Tausenden von Fischern zugute kommen, die wegen der von dem Großtanker «Prestige» verursachten Umweltkatastrophe in ihrer Existenz bedroht sind. Im Oktober hatte Barenboim als Anerkennung für sein kulturelles und politisches Engagement zusätzlich zu der israelischen und argentinischen auch die spanische Staatsbürgerschaft erhalten.
Absage aus Dresden - «Strings of Fire» ohne Sinfoniker
Leipzig (ddp). Das Eröffnungskonzert des Crossover-Festivals «Strings of Fire» des Leipziger Gewandhauses wird ohne die Dresdner Sinfoniker gespielt. Stattdessen werde am 27. Februar das eigens für das Festival in Hamburg gegründete «Chamber Orchestra of Invention» auftreten, sagte Gewandhaus-Sprecher Dirk Steiner am Donnerstag. Grund seien rechtliche Unklarheiten, ob die Dresdner die Stücke von Frank Zappa spielen dürften.
Das diesjährige «Strings of Fire» hat den 1993 verstorbenen amerikanischen Musiker in den Mittelpunkt gestellt. Neben dem Hamburger Orchester wird Zappas alte Band «Mothers of Invention» unter dem neuen Namen «Grandmothers» spielen. Mit dem dreitägigen «Strings of Fire» will das Leipziger Gewandhaus musikalischen Grenzgängen zwischen Pop, Klassik und Jazz eine Bühne geben und sich so einem jungen Publikum öffnen.
(www.gewandhaus.de)
Silberscheiben mit «Silber-Klang» - Silbermann-Orgeln komplett auf CD
Altenburg (ddp). Ein Jubiläumsgeschenk der besonderen Art hält der Kamprad-Verlag in Altenburg 2003 für alle Musikfreunde bereit. Der Verlag, der sich mit seinem Label «querstand» vor allem mit anspruchsvollen Klassik-CDs und DVDs einen Namen gemacht hat, wartet zur Internationalen Silbermann-Ehrung in diesem Jahr mit einer CD-Serie «Die Orgeln von Gottfried Silbermann» auf.
Gewidmet ist die Edition Gottfried Silbermann (1683-1753), der als der bedeutendste Orgelbaumeister Deutschlands gilt. «Auf acht CDs stellen wir alle 32 noch spielbaren Instrumente des wohl berühmtesten deutschen Orgelbauers vor», sagte Verleger Klaus-Jürgen Kamprad am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp. Die meisten der Instrumente sind in Kirchen und Schlössern Sachsens zu finden, aber auch in Brandenburg und Thüringen sowie in Bremen sind einzelne Instrumente erhalten. Die älteste noch erhaltene Orgel des Meisters, 1714 für den Freiberger Dom erbaut, erklingt ebenso wie das Instrument für die Dresdner Hofkirche, dessen Fertigstellung im Jahre 1755 Silbermann nicht mehr erlebte.
Als Organisten konnte Kamprad renommierte deutsche und ausländische Musiker gewinnen. Dazu gehören der Niederländer Ewald Kooiman, der Belgier Jean Ferrard, der weltweit agierende Dirigent und Organist Martin Haselböck, der 1985 das Wiener Akademie Orchester gründete, und der Thüringer Orgelspezialist Felix Friedrich aus Altenburg.
Nach Angaben von Kamprad erscheinen die ersten vier CDs Ende Januar, im Juli 2003 sollen die Ausgaben fünf bis acht heraus kommen. Dann spielen auf den königlichen Instrumenten der Organist der Leipziger Thomaskirche, Ullrich Böhme, und Wolfgang Baumgratz, international berühmter Organist aus Bremen. Dietrich Wagler, dessen «Heimatinstrument» im Freiberger Dom steht, und der Dresdner Domorganist Hansjürgen Scholze komplettieren die Reihe.
http://www.querstand.de
Festival «transonic» mit experimenteller Musik aus China und Japan
Berlin (ddp-bln). Musiker aus Asien, Europa und den USA treffen sich ab heute beim neuen Festival «transonic - New Sound Experience I» in Berlin. Bis zum 30. Januar werden dabei nach Angaben der Veranstalter vor allem chinesische und japanische Musiker und deren Projekte präsentiert. Darunter sind die Sängerin und Komponistin Liu Sola, eine Grenzgängerin zwischen Blues, New York-Jazz und klassischer chinesischer Musik, und Otomo Yoshihide, Star der experimentellen Szene Tokios.
«transonic» versteht sich als internationale Plattform des musikalischen Experiments und offenes Produktionsforum. Das Festival im Haus der Kulturen der Welt will aktuellen internationalen Musikentwicklungen «jenseits alter Kategorien» wie Neue Musik, Jazz oder Weltmusik einen neuen Raum bieten.