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Bonn: Beethovenfest soll neues Festspielhaus erhalten +++ Berlin: Fußball-Oper «Soccersongs» in Berlin abgesagt +++ Rheinsberg: Hofkapelle spielt Kammermusik der Mozart-Zeit +++ Schwerin: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern locken mit prominenten Gästen +++ Dresden: Kreuzchor führt nach 230 Jahren wieder Homilius’ «Johannespassion» auf +++ Essen: Neues Internetportal informiert über Kulturangebot im Revier +++ Weimar: Cyprien Katsaris gibt Klavierabend im Festsaal Fürstenhaus
Bonn: Beethovenfest soll neues Festspielhaus erhalten
Bonn (ddp). Das Bonner Beethovenfest soll in einigen Jahren in einem neuen Festspielhaus stattfinden. Trotz aller notwendigen Sparmaßnahmen werde dieses wichtige Ziel für das Festival weiter verfolgt, sagte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD) am Donnerstag bei der Vorstellung des Festivalprogramms 2006.
So soll in den nächsten Jahren national und international eine Sponsorenbewegung organisiert werden, um in der Geburtsstadt Ludwig van Beethovens ein neues Festspielhaus finanzieren zu können. Dafür müsse Bonn eine breite Bürgerbewegung aufbauen, betonte die Oberbürgermeisterin. Der Neubau soll die alte Beethovenhalle ablösen.
Der Name Beethoven werde künftig verstärkt zur Top-Marke des städtischen Marketings, fügte Dieckmann hinzu. Geburtsstadt des Komponisten zu sein, bleibe «für alle Zeit ein Bonner Alleinstellungsmerkmal».
Festspielintendantin Ilona Schmiel verbindet im Sinne der internationalen Ausrichtung Bonns das Programm des Festes 2006 erneut mit einem ausländischen Kulturraum. Die Wahl Russlands entspreche auch den Bemühungen der Bundesregierung, die deutsch-russischen Beziehungen durch kulturelle Aktivitäten zu festigen, betonte Dieckmann.
Ein «Projekt von besonderem Reiz» sei die Zusammenarbeit mit der Mozartstadt Salzburg bei der Koproduktion der frühen Mozartoper «Il Repastore», die im Bonner Opernhaus aufgeführt werde. Eine wichtige Geste an den afrikanischen Kontinent nannte Dieckmann die Einladung des South African National Youth Orchestras. Mit Sanyo komme erstmals ein Ensemble aus Afrika zum Bonner Beethovenfest.
Der Trend aus etablierten Konzertstätten herauszugehen, hält auch beim Beethoven-Fest 2006 an. Programmpunkte finden auch in Museen, Schulen, Kirchen, im Post-Tower oder in Szene-Theatern statt. Die Intendanz bringe auf diese Weise die Musik auch zu denen, die etablierte Kulturstätten meiden, sagte Dieckmann.
Berlin: Fußball-Oper «Soccersongs» in Berlin abgesagt
Berlin (ddp-bln). Die für Ende Mai geplante Fußball-Oper »Soccersongs« als Teil des Kunst- und Kulturprogramms zur Fußball-Weltmeisterschaft wird nicht stattfinden. Die künstlerischen Visionen des Teams seien wegen des enormen technischen Aufwandes finanziell nicht realisierbar, teilte die Staatsoper Unter den Linden am Donnerstag in Berlin mit. Herbert Grönemeyer sollte die Musik komponieren, Robert Wilson Regie führen. Leider sei keine Konzeptänderung denkbar gewesen, die den Ansprüchen der beteiligten Künstler und Partner gerecht werde und eine Realisierung des Fußball-Projekts garantiert hätte.
Die Fußballoper »Soccersongs« sollte in Zusammenarbeit der Staatsoper mit der Mailänder Produktionsfirma Change Performing Arts erarbeitet werden und war als offizieller Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms zur FIFA WM 2006 gedacht. Regisseur Wilson hatte im Vorfeld angekündigt, er wolle auf dem Bebelplatz vor der Staatsoper Höhlenmenschen und Dinosaurier im Fußballspiel gegeneinander antreten lassen.
Nach Angaben der Kulturstiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist die Oper «Soccersongs» ersatzlos gestrichen worden. «Wir haben die finanziellen Kapazitäten nicht, um den enormen technischen Aufwand zu finanzieren», sagte die Projektleiterin für das Kunst- und Kulturprogramm zur Weltmeisterschaft, Claudia Assmann. Über die Kosten für die Produktion machten Staatsoper und Kulturstiftung keine Angaben. Weitere Projekte im Kunst- und Kulturprogramm zur Weltmeisterschaft seien nicht betroffen.
Robert Wilson ist einer der wichtigsten Vertreter des experimentellen Theaters. Neben seinen Theaterarbeiten ist Wilson als Maler, Zeichner und Designer tätig. Er arbeitete mit internationalen Künstlern unterschiedlicher Sparten zusammen, wie Heiner Müller, Tom Waits, David Byrne, Susan Sonntag und Jessye Norman.
Im Januar hatte der Weltfußballverband FIFA bereits die WM-Eröffnungsgala in der Hauptstadt unter Hinweis auf Terminprobleme bei der Erneuerung des Rasens bis zum ersten Spiel abgesagt.
Rheinsberg: Hofkapelle spielt Kammermusik der Mozart-Zeit
Rheinsberg (ddp-lbg). Die Rheinsberger Hofkapelle «Die Musicalische Versammlung» spielt am Samstagabend im Schlosstheater Kammermusik der Mozart-Zeit. Auf dem Programm stehen Klarinettenquartette und -quintette sowie eine Violinsonate und Kammermusikwerke von Mozarts Zeitgenossen Eduard Depuy und Heinrich Ludwig Vetter.
Das Ensemble «Die Musicalische Versammlung» bringt im Mozart-Jahr bekannte und unbekannte Musik für die historische Klarinette und Instrumente der Klarinettenfamilie wieder zu Gehör.
Schwerin: Festspiele Mecklenburg-Vorpommern locken mit prominenten Gästen
Schwerin (ddp). Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern locken in diesem Jahr wieder mit hochkarätigen Gästen. Vom 17. Juni bis 16. September finden im ganzen Land insgesamt 104 Konzerte an rund 50 verschiedenen Orten statt, wie die Veranstalter am Donnerstag in Schwerin mitteilten. Stargäste sind der Violinist Nigel Kennedy, die Dirigenten Mstislav Rostropovich und Kent Nagano, Opernsänger Andreas Scholl, die Schauspieler Armin Mueller-Stahl, Sky Du Mont und Ben Becker.
In der Nachwuchsförder-Reihe «Junge Elite» stellen die Festspiele vielversprechende Musiker aus der ganzen Welt vor. Auf insgesamt 32 Konzerten zeigen junge Künstler aus 15 Nationen ihr Können. Zudem werden drei Musikpreise vergeben: Elf Ensembles konkurrieren um den mit 10 000 Euro dotierten Nordmetall-Preis. 17 Sänger bewerben sich um den Solisten-Preis in Höhe von 5000 Euro. Der Favorit der Besucher wird mit dem mit 5000 Euro veranschlagten Publikums-Preis geehrt.
Die Publikumsmagneten mit insgesamt 9000 Besuchern werden nach Angaben der Veranstalter die drei Picknick-Pferde-Sinfoniekonzerte auf dem Landgestüt Redefin bei Ludwigslust sein. Am 24. Juni tritt dort die französische Pianistin Hélène Grimaud auf, am 29. Juli Dirigent Mstislav Rostropovich und am 19. August das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin mit Schauspieler Armin Mueller-Stahl.
Das Budget für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern liegt in diesem Jahr bei 2,6 Millionen Euro. Die Festspiele finanzieren sich zu 45 Prozent aus Geldern von Sponsoren, Stiftungen und Spenden des Fördervereins. 42 Prozent der Kosten sollen vom Kartenverkauf gedeckt werden, 13 Prozent stammen aus öffentlichen Förderungen.
http://www.festspiele-mv.de
Dresden: Kreuzchor führt nach 230 Jahren wieder Homilius’ «Johannespassion» auf
Dresden (ddp). Der Dresdner Kreuzchor führt am Sonntag erstmals nach 230 Jahren wieder eine «Johannespassion» von Gottfried August Homilius (1714-1785) auf. Das erst kürzlich aufgefundene Werk des bedeutendsten Kreuzkantors des 18. Jahrhunderts werde unter der Leitung von Roderich Kreile in der Dresdner Kreuzkirche zu hören sein, teilte der Chor am Donnerstag in Dresden mit.
Homilius war als Kantor der Kreuzkirche und Musikdirektor zuständig für die Musik in allen innerstädtischen Kirchen. Da die Kreuzkirche während seiner Amtszeit durch den Krieg zerstört war, wurden die meisten seiner Kompositionen für die Frauenkirche komponiert und dort aufgeführt. Sie waren zur ihrer Zeit sehr beliebt und weit verbreitet. Insgesamt schrieb Homilius elf Passionen. Neben dem Kreuzchor wirkt in der Aufführung der «Johannespassion» ein renommiertes Solistenensemble mit. Dazu musiziert das Dresdner Barockorchester.
http://www.kreuzchor.de
Essen: Neues Internetportal informiert über Kulturangebot im Revier
Essen (ddp-nrw). Das Ruhrgebiet wirbt ab sofort mit einem neuen Internetportal für seine großen Kulturinstitutionen. Auf der Homepage www.welcome-europe.com machen Festivals, Konzerthäuser, Theater und Museen auf ihre Veranstaltungen aufmerksam. Am Donnerstag wurde das Portal in Essen freigeschaltet, wie der Regionalverband Ruhr (RVR) mitteilte.
Mit der Homepage unterstützen die Kultureinrichtungen zudem die Bewerbung Essens und des Ruhrgebiets bei der Wahl zur Kulturhauptstadt Europas 2010. Das Internetportal informiert auf Englisch und Deutsch über die großen Kulturereignisse im Revier. Zudem ist geplant, über die Internetseite auch Städtereisen zu vermitteln.
«Die Bewerbung des Ruhrgebiets als Kulturhauptstadt Europas 2010 führt ein weiteres Mal regionale Akteure zusammen. Ich bin sicher: Im Umfeld der Jury-Entscheidung wird das Internetportal besondere Aufmerksamkeit beim kulturinteressierten europäischen Publikum finden», sagte der Moderator der Bewerbung, Oliver Scheytt. Im Frühjahr will eine Jury der EU entscheiden, ob Essen oder die sächsische Stadt Görlitz 2010 europäische Kulturhauptstadt wird.
Über das neue Internetangebot können sich Computernutzer unter anderem über die Programme der RuhrTriennale, der Ruhrfestspiele Recklinghausen oder der Philharmonien in Dortmund und Essen unterrichten lassen. Zugleich wirbt das Portal für die große Ausstellung zu Caspar David Friedrich, die am 5. Mai im Essener Museum Folkwang beginnt.
Weimar: Cyprien Katsaris gibt Klavierabend im Festsaal Fürstenhaus
Als Auftakt zu einer Klavier-Akademie im Liszt-Museum HOFGÄRTNEREI gibt der international renommierte französisch-zypriotische Pianist Cyprien Katsaris einen Klavierabend im Festsaal Fürstenhaus der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar: Am Samstag, 25. März 2006, spielt er um 19:30 Uhr Werke von Franz Liszt, J. S. Bach und W. A. Mozart. Karten zu 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) gibt es ab sofort bei der Tourist Information Weimar unter Tel. 03643 – 745 745.
Im ersten Teil des hochkarätigen Klavier-Recitals erklingen von Franz Liszt u. a. die Ungarische Rhapsodie Nr. 5 „Héroïde-élégiaque“, „Am Grabe Richard Wagners“ und „Isoldes Liebestod“. Nach der Pause widmet sich Katsaris Mozarts berühmter Symphonie Nr. 40 g-moll, KV 550 in einer Bearbeitung von Johann Nepomuk Hummel, bevor er den Abend dann mit Bachs „Toccata und Fuge in d-moll BWV 565“ in einer eigenen Klavierbearbeitung beschließt.
Zur anschließenden Klavierakademie am 26. und 27. März im Liszt-Museum HOFGÄRTNEREI gab es insgesamt 26 Bewerbungen von jungen Musikerinnen und Musiker aus Kanada, der Türkei, Rumänien, Tschechien, Polen, Schweiz, Österreich, Großbritannien und Deutschland. Nach Weimar eingeladen werden allerdings nur 16 von ihnen, die sich dann noch in einem Auswahlvorspiel für die Runde der letzten zehn qualifizieren müssen. Aufgrund des Platzmangels im historischen Liszt-Salon des Museums wird es für Zuhörer eng: Interessenten sollten sich deshalb das Konzert im Fürstenhaus nicht entgehen lassen.
Quelle: HfM Weimar