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Berlin: Lange Nacht erinnert an Künstler Joseph Beuys +++ Berlin: Bundeshauptstadt wird UNESCO-Stadt des Designs +++ Halle: Moritzburg erwarb Werke von Nolde und Feininger +++ Dresden: Kunstschätze der Staatlichen Kunstsammlungen in Budapest zu sehen +++ Düsseldorf: NRW-Forum zeigt große Ausstellung über Leigh Bowery +++ Aachen: Wolfgang Tschapeller gewinnt Architektenwettbewerb zum Bauhaus Europa +++ Meißen: Stadtmuseum Meißen präsentiert Schaudepot in der Roten Schule
Berlin: Lange Nacht erinnert an Künstler Joseph Beuys
Berlin (ddp-bln). Mit einer Langen Nacht erinnert die Akademie der Künste in Berlin an einen der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, Joseph Beuys (1921-1986). In Berichten, Gesprächen und Lesungen solle am 23. Januar ab 19.00 Uhr zurückgeblickt werden auf seine Performances und Installationen und auf sein politisches, soziales und ökologisches Engagement, teilte die Akademie am Donnerstag mit. Gezeigt werden daneben auch Beuys-Filme wie «Joseph Beuys in Japan», «Coyote I» und «Boxkampf für die direkte Demokratie».
Beuys´ erster Auftritt in der Akademie der Künste in West-Berlin gilt als legendär: Am 27. Februar 1969 gab er sein «Sauerkrautkonzert», über das ein Protokoll der Akademieverwaltung vermerkt, dass entgegen verschiedener Presseberichte «die Schäden, die während dieser Veranstaltung im Studio entstanden sind, 2000 D-Mark kaum übersteigen werden». Seit 1971 schlugen ihn Mitglieder der Abteilung Bildende Kunst immer wieder zur Wahl in die Akademie vor, erst 1978 erhielt er die nötige Stimmenzahl.
Berlin: Bundeshauptstadt wird UNESCO-Stadt des Designs
Berlin/Bonn (ddp). Die UNESCO ehrt Berlin als «Stadt des Designs». Der Titel wird der Bundeshauptstadt am 19. Januar im Roten Rathaus verliehen, wie ein Sprecher der Deutschen UNESCO-Kommission am Mittwoch sagte. Berlin war im November als erste deutsche Stadt in das globale Netzwerk kreativer Städte («Creative Cities Network») aufgenommen worden, das Pluralismus und Kreativität als Elemente wirtschaftlicher Entwicklung fördern will. Neben den Städten des Designs, zu denen auch Buenos Aires gehört, gibt es Städte der Literatur, der Volkskunst und der Gastronomie.
Nach Einschätzung der UNESCO verschmelzen in Berlin Design, Mode, Kunst, Architektur und Musik miteinander. Günstige Mieten und Lebenshaltungskosten, die sich zur Metropole wandelnde Stadt, die zunehmende Vernetzung der Unternehmen sowie die politische Unterstützung seien der «ideale Nährboden für einen Design-Standort mit internationaler Strahlkraft». Nach Darstellung des Generalsekretärs der Deutschen UNESCO-Kommission, Roland Bernecker, unterstreicht die Anerkennung den weltoffenen Charakter der Stadt. Sie werde Berlins Ansehen als pulsierendes Zentrum kultureller Vielfalt weltweit fördern.
Halle: Moritzburg erwarb Werke von Nolde und Feininger
Halle (ddp-lsa). Die Moritzburg in Halle präsentiert am Samstag (14.1.06) zum traditionellen Neujahrsempfang zwei Neuerwerbungen. Die gleichnamige Stiftung erhielt bereits Ende Dezember aus Privatbesitz eine neue Dauerleihgabe: Das Gemälde «Simeon begegnet Maria im Tempel» von Emil Nolde (1867-1956). Das Werk von 1915 entstand nach Noldes Südseereise und gehört zu einer Gruppe von sieben Gemälden, die Ereignisse aus dem Neuen Testament und den biblischen Legenden thematisieren, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte.
Mit ihm kann das Kunstmuseum laut Stiftung an seine Anfänge anknüpfen. Max Sauerlandt (1880-1934) hatte 1913 mit dem Kauf eines religiösen Gemäldes von Emil Nolde - dem Abendmahl - den Grundstein für seine moderne Sammlung gelegt.
Außerdem erwarb das Museum die Mappe Holzschnitte von Lyonel Feininger (1871-1956), die mit Unterstützung des Landes gekauft wurde. Die mit der Nummer 7 bezeichnete Mappe zählt laut Angaben zu den zehn Vorzugsausgaben, die von Feininger auf starkem Japanpapier gedruckt wurden. Von diesen Vorzugsmappen seien heute kaum noch vollständige Exemplare nachzuweisen.
Im Dezember 1920 gedruckt, bildet sie den Auftakt der graphischen Editionen des Bauhauses. Feininger leitete damals die Druckerei des Staatlichen Bauhauses. Zugleich bietet die Bauhausmappe Feiningers ein Panorama der vom Künstler bevorzugten Motive: Strand- und Hafenszenen, Architekturdarstellungen, darunter die Dorfkirche von Gelmeroda, Eisenbahnen und Segelschiffe sind zu sehen.
http://www.moritzburg.sachsen-anhalt.de
Dresden: Kunstschätze der Staatlichen Kunstsammlungen in Budapest zu sehen
Dresden (ddp-lsc). Rund 120 Kunstschätze aus dem Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind ab Ende Mai in Budapest zu sehen. Anlass sei die deutsch-ungarische Festwoche, teilte eine Sprecherin der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen am Mittwoch in Dresden mit. Die Kostbarkeiten werden im Rahmen der Ausstellung «Nationalschätze aus Deutschland. Von Luther zum Bauhaus» gezeigt, die nach rund vier Monaten am Sonntag in Bonn zu Ende ging.
70 000 Besucher sahen den Angaben zufolge die Schau in Bonn, die insgesamt 600 Exponate aus fünf Jahrhunderten präsentiert. Als Glanzpunkt gilt die um 1700 von Andreas Gärtner geschaffene und jüngst in Dresden restaurierte Weltzeituhr.
Die Kunstsammlungen sollen wie bisher auch in Budapest die Federführung für das Gemeinschaftsprojekt übernehmen. Die Ausstellungsstücke stammen aus 25 national bedeutenden Einrichtungen der neuen Länder und Berlins. Hierzu zählen neben Museen und Sammlungen auch Archive und Bibliotheken.
http://www.konferenz-kultur.de
Düsseldorf: NRW-Forum zeigt große Ausstellung über Leigh Bowery
Düsseldorf (ddp). Das NRW-Forum Kultur und Wissenschaft in Düsseldorf widmet dem Performancekünstler Leigh Bowery ab Donnerstag eine umfangreiche Ausstellung. In 28 erstmals in Deutschland in einer Einzelausstellung zu sehenden Bildern des britischen Fotografen Fergus Greer wird das Leben und Wirken des in Australien geborenen Bowery dargestellt. Vor allem die exaltierten Posen und aberwitzigen Kostüme des 1994 an Aids gestorbenen Künstlers stehen dabei im Mittelpunkt. Die Ausstellung ist bis 12. März zu sehen.
Bowery war in den 80er Jahren und Anfang der 90er Jahre in London eine «Clubgröße» und beeinflusste unter anderem Boy George, David Bowie und Vivienne Westwood. Zudem war er Muse des britischen Künstlers Lucian Freud. Mit seinen skurrilen Kostümen machte er die Mode zur Performance. Bowery trieb Verkleidung, Maskerade und Travestie auf die Spitze und erhob seine Hässlichkeit zur Kunst. Er stylte seinen Körper in schrillen Outfits zur lebenden Skulptur.
Dies spiegelt sich in den Fotografien von Fergus Greer. Der Fotograf lernte Bowery Ende der 80er Jahre kennen und begleitete ihn künstlerisch bis zu dessen Tod. Viele der Aufnahmen zeigen Bowery mit Masken, die das Gesicht vollständig verdecken und den Kopf zu einer gesichtslosen Kugel machen.
http://www.nrw-forum.de
Aachen: Wolfgang Tschapeller gewinnt Architektenwettbewerb zum Bauhaus Europa
Aachen (ddp-nrw). Das Wiener Büro Wolfgang Tschapeller hat den internationalen Architektenwettbewerb zum Aachener Bauhaus Europa gewonnen. Insgesamt 61 Büros hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, acht waren im Oktober 2005 für eine zweite Wettbewerbsphase ausgewählt worden, wie ein Sprecher der Stadt Aachen am Mittwoch mitteilte.
Nach Auffassung der Jury nutzt der Entwurf von Tschapeller das zur Verfügung stehende Grundstück konsequent aus und «schafft eine eigenständige, neue Welt als Anziehungspunkt für Aachen».
Das Bauhaus Europa ist ein Projekt im Rahmen der EuRegionale 2008, einer grenzüberschreitenden Entwicklungsinitiative des Landes NRW. Es ist als Begegnungs- und Informationsstätte zwischen dem Weltkulturerbe Aachener Dom und dem historischen Rathaus geplant und soll die europäische Bedeutung Aachens unterstreichen.
In dem neuen Gebäude sollen neben einem zentralen Forum für Ideenwerkstätten sowie Tagungen und Sitzungen des Rates auch Ausstellungsbereiche eingerichtet werden.
Nach vorläufigen Schätzungen rechnet die Stadt Aachen mit Investitionskosten in Höhe von 25 bis 31 Millionen Euro. Fördermittel werden im Rahmen der EuRegionale 2008 vom Land Nordrhein-Westfalen erwartet. Darüber hinaus ist die Stadt im Gespräch mit der Europäischen Kommission und mit Sponsoren. Allerdings ist die Finanzierung des Projekts umstritten. Im Frühjahr wird der Rat der Stadt endgültig über die Realisierung des Bauhauses Europa entscheiden.
Alle 61 eingereichten Arbeiten sind ab Donnerstag und bis 26. Januar im Krönungssaal des Aachener Rathauses ausgestellt.
Meißen: Stadtmuseum Meißen präsentiert Schaudepot in der Roten Schule
Meißen (ddp-lsc). Das Meißner Stadtmuseum zeigt ab Donnerstag Teile seines Depots in der Roten Schule. Zu dem Bestand gehören wertvolle Münzen, mittelalterliche Holzplastiken, Gemälde verschiedener Epochen sowie Keramik und Porzellan, wie die Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Seit 1986 lagerte ein Großteil der Exponate in einem ehemaligen Gefängnis der Stadt sowie im Keller des neu eingerichteten Schaudepots. Einige der insgesamt 100 000 Ausstellungsstücke sollen nun erstmals in 20 Räumen zu sehen sein. Dazu werden Führungen angeboten.
Zuvor wurde das neue Domizil des Depots umfangreich saniert. Die Kosten betrugen den Angaben zufolge rund 1,4 Millionen Euro. Ein Großteil davon sei durch Spenden aufgebracht worden. Die Baumaßnahmen seien unter anderem wegen des Jahrhunderthochwassers der Elbe 2002 nötig geworden, von dem auch die Rote Schule betroffen gewesen sei.