Body
BMG erwartet Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Euro +++ Universal reicht neue Klage gegen BIEM bei der EU ein
BMG erwartet Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Euro
BMG Entertainment rechnet mit einem Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Euro, Mutterkonzern Bertelsmann mit 18,8 Milliarden. Diese Zahlen sollen in zwei Wochen bei der Bilanz des Unternehmens veröffentlicht werden. So berichtete es das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", der sich in seiner aktuellen Ausgabe auf ein internes Vorstandspapier beruft. Das Plus bei Bertelsmann (angeblich 2,8 Milliarden Euro mehr Umsatz im Vergleich zum Vorjahr) sei aber hauptsächlich auf die volle Konsolidierung der RTL Group zurückzuführen, so der "Spiegel".
Universal reicht neue Klage gegen BIEM bei der EU ein
Universal Music International (UMI) und die Urhebervereinigung BIEM setzen ihren Rechtsstreit fort. UMI reichte heute erneut Klage bei der EU-Kommission ein, weil das BIEM (Bureau International des Sociétés Gérant les Droits d\'Enregistrement et de Reproduction Mécanique) angeblich gegen das Kartellrecht verstößt. Bereits im August 2002 richtete sich UMI diesbezüglich mit einer Beschwerde an die EU. Universal wirft dem BIEM vor, einen zu hohen Tantiemensatz bei der Vergütung für die mechanischen Rechte im Zusammenhang mit der Herstellung von Tonträgern anzulegen. Das BIEM, das die mechanischen Tantiemen auf dem gesamten europäischen Festland für seine Partner-Gesellschaften eintreibt, handelt nach Ansicht von UMI unfair und nicht in Übereinstimmung mit geltendem EU-Recht. Allein die Tatsache, dass es außer dem BIEM keine Vereinigung gibt, die Lizenzen zur Tonträgerproduktion erteilen kann, verstoße bereits gegen das Kartellrecht, so Universal. Das Unternehmen argumentiert weiter: Europäische Plattenfirmen zahlen jährlich rund 600 Millionen Euro an das BIEM. Ein Tantiemensatz von etwa elf Prozent des Verkaufspreises sei angesichts der aktuellen Marktlage mehr als hinderlich. In der Folge könnten Plattenfirmen ihren Handelspartnern kaum noch Rabatte einräumen oder mehr als eine bestimmte Anzahl von Titeln auf einen Träger packen. Steigende Verkaufspreise bei geringerem Angebot sind die Resultate, die Musikkunden erdulden müssten. UMI-Chef Jorgen Larsen machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass es seinem Unternehmen nicht darum geht, einen Standardvertrag mit dem BIEM zu verhindern. Vielmehr strebe man eine einvernehmliche Lösung an. Die erneute Klage bei der EU enthält eine Sachverständigenmeinung von Prof. Janusz Ordover. Ordover lehrt Wirtschaftswissenschaft an der New York University und war früher Chefökonom der Antitrust Division im US-Justizministerium. Seiner Ansicht nach könnte eine Änderung der BIEM-Klauseln zu einer Marktbelebung führen.
Quelle: www.musikwoche.de