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15.5.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Dresden: Freie Theatermacher treffen sich in Dresden +++ Berlin: Gruppe 47 - Sechzig Jahre danach +++ London/Hamburg: Rowling plant angeblich weiteres «Harry-Potter»-Buch +++ Wilhelmshorst: Schriftsteller Wolfgang Hilbig mit Strittmatter-Preis geehrt


Dresden: Freie Theatermacher treffen sich in Dresden
Dresden (ddp-lsc). Erstmals treffen sich Sachsens professionelle freie Theater zum Festival «OFF 07» vom 7. bis 12. Juni in Dresden. An den sechs Tagen werde es insgesamt zehn verschiedene Aufführungen der teilnehmenden Theatergruppen aus Leipzig, Dresden und Chemnitz geben, kündigte der Geschäftsführer des Dresdner Societaetstheater und Festivalinitiator, Andreas Nattermann, am Dienstag an. Die meisten Stücke seien kleine Produktionen.
Das «Arme Theater» aus Chemnitz und das Leipziger Figurentheater «Wilde&Vogel» gastierten zum ersten Mal in der Stadt. Zudem stellten sich unter anderem das Ensemble «TheaterschaffT» aus Leipzig, das Dresdner «statt-theater FASSUNGSLOS» und die «theaterwerkstatt chemnitz» dem Publikum vor.
Das Treffen biete die Chance, andere Theater besser kennen zu lernen, sich auszutauschen und gemeinsame Projekte zu organisieren, sagte Nattermann. Es gehe insbesondere um mehr Vernetzung. Möglich sei dabei auch die Gründung eines Dachverbandes der freien Theatermacher. Das Publikum könne während des Festivals «einen Querschnitt durch die freie Szene miterleben».
Neben den Aufführungen werden laut Nattermann Theatervideos verschiedener Künstler gezeigt und in Gesprächen über Spielstättenkonzepte und Arbeitsbedingungen informiert. Ein Podiumsgespräch habe das Verhältnis der Stadttheater zur freien Szene als Thema.

Berlin: Gruppe 47 - Sechzig Jahre danach
Berlin (ddp). 60 Jahre nach der Gründung des legendären Schriftsteller- und Intellektuellenkreises «Gruppe 47» kommen ehemalige Mitglieder am 15. Juni im Berliner Ensemble wieder zusammen. Zum «Literarischen Gipfeltreffen» auf dem «Blauen Sofa» diskutieren Günter Grass, Martin Walser und Joachim Kaiser. Dabei geht es um Fragen wie: Was ist von der «Gruppe 47» geblieben? Welche Rolle spielen Literaten heute noch in Politik und Gesellschaft?, wie die Veranstalter mitteilten.
Die «Gruppe 47», die am 10. September 1947 von Hans Werner Richter, Alfred Andersch und Walter Kolbenhoff gegründet wurde, war im Nachkriegsdeutschland von 1947 bis 1967 das Forum für literarische Diskussion und Kommunikation sowie gesellschaftliche Reflexion. Schriftsteller wie Grass, Hans Magnus Enzensberger, Peter Handke, Heinrich Böll, Erich Kästner und Siegfried Lenz strebten in den regelmäßigen Gesprächen einen politischen, gesellschaftlichen und sprachlichen Neuanfang an.
Das «Blaue Sofa» wurde 1999 gegründet und ist ein gemeinsames Autorenforum vom Club Bertelsmann, der ZDF-Sendung «Aspekte» und der Wochenzeitung «Die Zeit».

London/Hamburg: Rowling plant angeblich weiteres «Harry-Potter»-Buch
London/Hamburg (ddp). Bestsellerautorin J. K. Rowling (41) plant angeblich nach dem siebten «Harry-Potter»-Band, «Harry Potter and the Deathly Hallows», ein weiteres Buch um den weltberühmten Zauberlehrling. Dies berichtete der Branchendienst «FemaleFirst.co.uk». Ursprünglich sollten Potters Abenteuer nach dem siebten Band, der am 21. Juli auf Englisch erscheint, beendet sein. Der Erlös des achten Buches solle einem guten Zweck zugute kommen. Rowling werde dafür Material verarbeiten, das sie in den anderen Bänden nicht verwendet habe.
Laut der Fanseite harrypotter-xperts.de könnte die Schriftstellerin möglicherweise eine Enzyklopädie zur Harry-Potter-Welt schreiben. Darüber habe Rowling bereits in der Vergangenheit gesprochen. Mit «Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden sind» sowie «Quidditch im Wandel der Zeiten» habe sie bereits außerhalb der eigentlichen Romanreihe Bücher veröffentlicht. Den Angaben zufolge wies ihr Agent darauf hin, dass Rowling die Rechte für Harry Potter keineswegs aufgeben werde und sich weitere Pläne offen halte.
Beim Carlsen Verlag in Hamburg hieß es derweil auf ddp-Anfrage, über diese Medienberichte hinaus sei nichts Konkretes über ein weiteres Buch bekannt.
Weltweit wurden beim Onlinehändler Amazon bereits mehr als eine Million Vorbestellungen für den siebten «Harry Potter»-Band registriert.

Wilhelmshorst: Schriftsteller Wolfgang Hilbig mit Strittmatter-Preis geehrt
Wilhelmshorst (ddp). Der Schriftsteller Wolfgang Hilbig ist am Montag in Potsdam mit dem Erwin-Strittmatter-Preis geehrt worden. Mit der Auszeichnung würdigt das Brandenburger Umweltministerium literarische Arbeiten von Autoren, die sich für die Umwelt einsetzen. Ausschlaggebend für die Jury war bei der Preisvergabe Hilbigs Erzählband «Der Schlaf der Gerechten», wie Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) mitteilte.
Hilbig wurde am 31. August 1941 im thüringischen Meuselwitz geboren. Sein erster Lyrikband «Die Abwesenheit» erschien 1979 in Frankfurt am Main. Das brachte dem Schriftsteller in der DDR den Angaben zufolge einige Wochen Untersuchungshaft und eine Geldstrafe wegen eines «Devisenvergehens» ein. Das Amt Kultur beim Zentralkomitee der SED stellte Hilbigs Arbeit zudem unter Beobachtung. Seit Anfang der 90er Jahre lebt Hilbig in Berlin. Er ist unter anderem Träger des Georg-Büchner-Preises.
Der diesjährige Sonderpreis ging an die Schriftstellerin Antje Babendererde für ihr Jugendbuch «Libellensommer». Die Juroren schlugen Babendererde vor, weil sie das Thema Erhaltung der Natur mit dem Genre des Abenteuer- und Liebesromans «in besonderer Weise» verbunden habe.
Der Strittmatter-Preis des Brandenburger Umweltministeriums wird seit 1994 verliehen.