Hauptrubrik
Banner Full-Size

15.6.: musikwirtschaft aktuell +++ musikwirtschaft

Publikationsdatum
Body

Neuer Besitzer für Stella +++ Buchpreisbindung wird gesetzlich verankert

Neuer Besitzer für Stella
mdr - Der zahlungsunfähige Musical-Konzern Stella bekommt angeblich neue Besitzer. Die holländische Stage Holding sei interessiert, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Bis Ende der Woche werde sich klären, wie viele Mitarbeiter gehen müssen. Stage Holding-Geschäftsführer Klokow wird mit den Worten zitiert, "Die Positionen haben sich angenähert. Bis Freitag haben wir die Kuh vom Eis".
In langen Sitzungen habe er mit dem Insolvenzverwalter verhandelt, an welchem Standort der Einstieg am lohnendsten sein. Offenbar sind die Niederländer nach dem Ausstieg des US-Konzerns Clear Channel die einzigen Bieter für Stella. Hinter der Holding steht der einstige Gründer von Endemol, van den Ende. Stella zeigte sich verantwortlich für die Musicals "Cats", Miss Saigon", "Starlight Express" und andere.

Buchpreisbindung wird gesetzlich verankert
mdr - Die festen Ladenpreise für Bücher werden in Deutschland gesetzlich verankert. Der Bundestag beschloss am Freitag einstimmig ein Gesetz, das die Buchpreisbindung regelt und gegen Bedenken der EU sichert. Bisher wurde die Preisbindung für Bücher zwischen den Verlagen und Buchhändlern freiwillig geregelt. Mit dem neuen Gesetz, das am 1. Oktober in Kraft treten soll, geht ein jahrelanges Tauziehen zu Ende.
Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Schormann, sprach Freitag von einer "großen Erleichterung". Die Branche befindet sich wegen seit langem sinkender Umsätze in einer Krise. Wie Schormann weiter sagte, wird sich für die Leser und Buchkäufer nichts ändern. Doch Verlage und Buchhändler hätten nun endlich Rechtssicherheit. Das Gesetz schaffe die Basis für "ein auch künftig umfassendes Buchangebot, vor allem auch an wissenschaftlichen und literarischen Titeln".
Der Börsenverein hatte stets betont, dass Bücher nicht nur Wirtschafts- sondern auch Kulturgüter seien und daher gesondert behandelt werden müssten. Das Gesetz sieht vor, dass künftig jeder Verlag einen Endpreis für seine Bücher festlegen muss, was bisher freiwillig geschah. An diese Preise sind dann die Buchhandlungen gebunden. Die Verlage können so besser kalkulieren und den Gewinn von gut verkäuflichen Büchern weiter für die Finanzierung schwerer absetzbarer Titel nutzen. Gleichzeitig soll das Gesetz die Erhaltung eines engen Netzes von Buchhandlungen in kleinen und mittleren Orten sichern helfen.
Um die Buchpreisbindung hatte es seit Jahren Streit mit der EU-Kommission in Brüssel gegeben. Aus Sicht der EU-Wettbewerbshüter verstieß die freiwillige und grenzüberschreitende Preisbindung zwischen Österreich und Deutschland gegen europäisches Kartellrecht. Brüssel störte, dass die Verlage die Buchpreise für das Nachbarland mit festlegten. Zum 1. Juli 2000 führte die Branche zwei nationalen Preisbindungssysteme ein. Die derzeit gültige deutsche Regelung wurde nun als Gesetz verabschiedet. In Österreich gibt es bereits ein Gesetz über die Preisbindung. Mit Ausnahme von Großbritannien, Irland und Finnland haben alle EU-Länder Gesetze zur Buchpreisbindung eingeführt oder bereiten sie vor.