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Norah Jones geht im Sommer auf Deutschlandtour +++ Entscheidung um Bandnamen Karat vor Gericht +++ Beim Förderprojekt «popUP NRW weekend» treffen sich die Bands in Hagen +++ Faithless startet auf Konzert SMS-Aktion an Kanzlerin Merkel +++ Prinzen spielen als erste Popband in Potadam Sanssouci +++ Chinesische Rockband Joyside bringt Platte in Deutschland heraus +++ Tokio Hotel startet Deutschland-Tour in Kempten
Norah Jones geht im Sommer auf Deutschlandtour
Frankfurt/Main (ddp). Norah Jones gibt im Sommer vier Konzerte in Deutschland. Die 27-Jährige steht am 16. Juli im München, am 7. August in Hamburg, am 8. in Berlin und am 20. in Düsseldorf auf der Bühne, wie die Konzertagentur Marek Lieberberg am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Dabei wird Jones vor allem die Songs ihres neuen Albums «Not Too Late» vorstellen, das sie erstmals komplett selbst komponierte. Der Vorverkauf für die Tour startet am 27. April.
Die New Yorkerin machte Ende der 1990er Jahre als klassisch geschulte Pianistin in den Jazzzirkeln von Greenwich Village auf sich aufmerksam. Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums «Come Away With Me» verkaufte sie rund 30 Millionen CDs und bekam zehn Grammys.
Entscheidung um Bandnamen Karat vor Gericht
Berlin (ddp). Der Streit um den Namen der ostdeutschen Kultband Karat geht am Dienstag vor dem Berliner Landgericht weiter. Die Witwe des früheren Sängers Herbert Dreilich, Susanne Dreilich, hatte die weitere Verwendung des Namens Karat verboten. Herbert Dreilich, der im Dezember 2004 mit 62 Jahren an Krebs gestorben war, hatte sich den Bandnamen ohne Wissen seiner Musikerkollegen schützen lassen. Daraufhin nannten sich Karat («Über sieben Brücken») Ende 2005 in K...! um.
Die Managerin der Band, Adele Walther, äußerte sich auf ddp-Anfrage zuversichtlich: «Die Musiker würden keinen Prozess führen, wenn sie nicht die Hoffnung hätten, dass sie ihren Namen wieder bekommen.»
Beim Förderprojekt «popUP NRW weekend» treffen sich die Bands in Hagen
Wuppertal/Hagen (ddp-nrw). Tipps für Live-Konzerte, zum Management oder Songschreiben: Acht Nachwuchsbands aus Nordrhein-Westfalen kriegen am kommenden Wochenende wertvolle Ratschläge von Profis aus der Musikbranche. Beim landesweiten Förderprojekt «popUP NRW weekend» treffen sich die Bands in Hagen mit ihren Mentoren, wie das Kultursekretariat Nordrhein-Westfalen am Montag in Wuppertal mitteilte. Die besten vier kämen weiter in die so genannte MasterClass mit einer intensiven Betreuung über mehrere Monate.
Dazu gehöre neben einem umfangreichen Workshopprogramm die Möglichkeit zu mehreren Live-Auftritten bei Festivals, sagte ein Sprecher des Kultursekretariats. Ihre Live-Qualitäten müssen die Bewerber am Auftaktwochenende erst noch unter Beweis stellen: Am Samstag spielen alle acht Bands ab 18.30 Uhr im Kultopia in Hagen.
Das Wochenende gehört zum landesweiten Projekt «popUP-NRW» zur Förderung junger Bands im Land. Das Projekt hat das Kultursekretariat NRW 2005 ins Leben gerufen.
Faithless startet auf Konzert SMS-Aktion an Kanzlerin Merkel
Berlin (ddp). Gut 50 Tage vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm rufen die britische Band Faithless und der sudanesische Rapper Emmanuel Jal ihre Fans in Deutschland dazu auf, sich dem weltweiten Kampf gegen Armut anzuschließen. Während ihres Konzerts am Sonntagabend in der Berliner Columbiahalle wollten die Musiker gemeinsam mit der Hilfsorganisation Oxfam Deutschland an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appellieren, dass die entwicklungspolitischen Versprechen der G8-Staaten eingehalten werden müssten. Mit einer SMS-Aktion sollte dem Nachdruck verliehen werden. Unter dem Stichwort «ANGELA» an die Telefonnummer 727 68 sammle Oxfam Deutschland die Stimmen hierzu ein, hieß es.
«Vor zwei Jahren haben sich die sieben führenden Industrienationen und Russland auf dem G8-Gipfel in Schottland geeinigt, bis 2010 jährlich 50 Milliarden US-Dollar zusätzlich für die Entwicklungsländer bereitzustellen. Bisher sind sie weit davon entfernt, dieses Versprechen einzulösen», sagte Jörn Kalinski, Kampagnenleiter von Oxfam Deutschland.
«Zwei Jahre sind vergangen und noch immer müssen mehr als eine Milliarde Menschen von weniger als einem Dollar pro Tag leben», sagte Maxi Jazz, Frontmann von Faithless. Die Entwicklungshilfe sei seitdem sogar zurückgegangen. «Das ist beschämend», betonte er und fügte hinzu: «Deshalb wollen wir vor dem nächsten Gipfel unsere Fans hier in Deutschland dazu aufrufen, sich im Kampf gegen die Armut einzusetzen und die Regierungen zum Handeln zu drängen.»
Prinzen spielen als erste Popband in Potadam Sanssouci
Berlin (ddp). Die Prinzen spielen als erste Popband auf Schloss Sanssouci in Potsdam. «Wir haben gehört, dass Robbie Williams schon die Idee hatte auf Sanssouci zu spielen. Aber sein Auftritt kam nicht zu Stande, als die Technikanforderungen mit Riesenbühne und mehreren Trucks bekannt wurden. Bei uns ist das alles eine Nummer kleiner, wir veranstalten keine Materialschlacht», sagte Sänger Sebastian Krumbiegel (40) der Zeitschrift «Melodie & Rhythmus».
Bei der Schlösser- und Burgentour werden Die Prinzen wie schon bei Ihrer Konzerten in Theatern unplugged spielen. «Akustisch geht´s immer ans Eingemachte. Das Piano, das man zum Beispiel hört, ist wirklich ein Flügel, es gibt keinen doppelten Boden, jeder Ton ist handgemachte Musik», sagte Krumbiegel.
Die Prinzen sind ab 23. Juni auf Schlössertour. Start ist in Radebeul. Weitere Termine sind in Bernburg (24.). Potsdam (7. Juli), Schlemmin (8.), Kulmbach (20.), Burg Hohenzollern (27., 28. und 29.), Weimar (18. August), Rheinsberg (23.) und Königstein (25.).
Chinesische Rockband Joyside bringt Platte in Deutschland heraus
Berlin (ddp). Mit mehr als 100 000 verkauften Alben gelten sie als die berühmteste Indierockband Chinas. Jetzt wollen sie auch in Europa bekannt werden: Am Freitag veröffentlichen Joyside in Deutschland ihr drittes Studioalbum «Booze At Neptune\'s Dawn», wie das Label Fly Fast in Berlin mitteilte. Am Donnerstag läuft in den Kinos der chinesisch-deutsche Dokumentarfilm «Beijing Bubbles» über Rock und Punk in der chinesischen Hauptstadt Peking an, in dem Joyside im Vordergrund stehen.
Die Band geht zugleich auf sechswöchige Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Start ist am Freitag im Roten Salon in Berlin. Weitere Shows sind zum Beispiel in Dresden (24.), Stuttgart (25.), Leipzig (27.), München (28.), Hannover (1. Mai), Bremen (3.), Hamburg (4.) und Köln (8.).
Fly Fast Records ist den Angaben zufolge das erste Label, das sich ausschließlich Punk und Rock aus Asien widmet. Ab April sollen jährlich drei bis vier Alben von Bands und Musikern aus Ländern wie China, Japan, Korea, Thailand, Vietnam, Singapur, Indonesien und Indien erscheinen.
Tokio Hotel startet Deutschland-Tour in Kempten
Kempten (ddp-bay). Das Auftaktkonzert ihrer Deutschland-Tournee «Zimmer 483» im bayerischen Kempten begann für die zur Zeit populärste Teenie-Band Tokio Hotel früher als geplant. Weil in der Warteschlange vor der Veranstaltungshalle schon 20 Mädchen in der heißen Sonne umgekippt waren, öffneten sich die Türen zur «Big Box» vorzeitig. Auch die Vorgruppe machte es kurz, nachdem die Fans in Sprechchören lautstark nach ihren Stars verlangt hatten. Die von den Behörden befürchtete Massenhysterie blieb indes aus. Der Notdienst musste 93 junge Mädchen medizinisch betreuen.
Unter den fast 5000 Konzertbesuchern waren nur wenige Jungs auszumachen. Die Mädchen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren, die wenigsten davon in Begleitung von Vater oder Mutter, hatten sich auf den großen Moment, an dem sie ihren Idolen leibhaftig gegenüberstehen sollten, gut vorbereitet. Jüngere schrieben sich die Namen von Bill und Tom, von Gustav und Georg auf Stirn und Arme. Die älteren Mädchen wollten die Blicke der Band mit anderen Mitteln auf sich ziehen: Netzstrümpfe, knappe Shorts, enge, kurze T-Shirts und viel sichtbare Unterwäsche, dazu Plakate mit der Handy-Nummer oder Sprüchen wie «Wie wär\'s mit heute?». Die Männer vom Sicherheitsdienst konnten sich ein Schmunzeln kaum verkneifen: «Die würden alles tun, um zur Band zu gelangen», meinte etwa Security-Mann Frank, «wirklich alles».
Den Songtitel «Schrei» nahmen die Besucherinnen denn auch wortwörtlich, als der 17-jährige Frontman Bill Kaulitz die Bühne betrat. In dem ohrenbetäubenden Kreischen konnten die Boxen der Musikanlage die Stücke kaum verständlich rüberbringen. Als die Band am Schluss die laustark geforderten Zugaben nur mit der Akustikgitarre spielte, war davon kaum etwas zu verstehen.
So frühzeitig, wie es begann, endete auch das Konzert. Eltern, die vor der Türe warteten, waren davon genauso überrascht wie die Polizei. «Aber das sorgt für Entzerrung», sagte Polizei-Einsatzleiter Karl-Heinz Schader, der mit seinen Beamten am Nachmittag mehr zu tun hatte, als vor der Halle 50 lärmende Demonstranten mit Plakaten wie «Scheiß Tokio Bordell» die Konfrontation suchten. Auch Matthias Haugg vom städtischen Jugendamt zeigte sich am Schluss erleichtert: «Es hätte viel schlimmer kommen können.»
Das frühzeitige Ende des Konzert verschaffte vielen Mädchen noch Zeit, bis der elterliche Abholdienst erschien. Sie nutzten diese, um hinter der Halle die Security zu bestürmen und einen Blick auf den Tournee-Bus zu werfen. In der Lokalzeitung hatten die Veranstalter bereits angekündigt, dass Tokio Hotel nicht in Kempten übernachten werde. Sicherheitsvorkehrungen für die Nacht waren nicht erforderlich. Die Fans wussten ohnehin, dass der Tournee-Titel «Zimmer 483» nicht als Aufforderung für sie gemeint ist: In Kempten gibt es kein Hotel mit so vielen Zimmern.