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Größter illegaler Musik-Server Deutschlands beschlagnahmt +++ Legale Musik-Downloads von Apple und Napster
Größter illegaler Musik-Server Deutschlands beschlagnahmt
Nürnberg (ddp-bay). Der Nürnberger Polizei ist der bundesweit bislang größte Schlag gegen die Internet-Musikpiraterie gelungen. Die Beamten überführten den Angaben vom Dienstag zufolge einen 56-jährigen Computerexperten, der unter dem Namen «Lupodata» rund 60 000 Musiktitel auf einem illegalen Musikserver bereit gestellt hatte.
Die Polizei holte den Netzwerktechniker am vergangenen Mittwochmorgen um 7.30 Uhr aus dem Bett. Während des Zugriffs lud sich ein Nutzer gerade ein komplettes Album illegal von dem ftp-Server. Die Beamten beschlagnahmten zwei Computer, auf denen Stücke und ganze Alben auf insgesamt 12 Festplatten gespeichert waren. Der Mann gestand nach Polizeiangaben vor Ort. Neben einem Strafverfahren erwarten ihn Schadensersatzforderungen in
fünfstelliger Höhe.
Möglich gemacht wurde der Erfolg durch die Ermittlungsarbeit der Hamburger Firma Promedia GmbH, die den illegalen Server identifizierte. Der Bundesverband der deutschen Phonoindustrie kündigte an, dass es «den Musikdieben im Internet systematisch an den Kragen geht».
Legale Musik-Downloads von Apple und Napster
London (pte) - Zwei der weltweit führenden Provider bei Online-Musik, Apple und Napster haben ihre Pläne für Europa bekannt gegeben. Apple startet seinen populären Music-Store "iTunes". Napster, ein Tochterunternehmen der US-Medien-Firma Roxio, hat gestern, Montag, eine Kooperation mit dem britischen Breitband-Internet-Provider NTL veröffentlicht, die Napster ermöglicht, eine Mio. Breitbandkunden von NTL mit Musik zu versorgen. Das Ziel von Apple und Napster: Die eigenen internationalen Distributions-Angebote sollen erweitert werden. Im Vorfeld hatten beide Einigungen mit der Musikindustrie über die komplizierten Veröffentlichungsrechte in Europa erzielt.
Der Apple Online-Music-Store wird nun auch für Kunden in Europa zur Verfügung stehen. Pläne für eine Ausweitung des Services sind kurz davor veröffentlicht zu werden. Apple CEO Steve Jobs sieht in Europa eine große Nachfrage nach dieser Plattform und rechnet mit breiter Akzeptanz bei Userinnen und Usern. Der US-Erfolg soll wiederholt werden, wo seit dem Launch im April 2003 online 70 Mio. Songs verkauft wurden. Es steht jedoch nicht fest, wie viel Apple für einen Download verlangen wird. In den USA zahlen Kunden pro Download durchschnittlich 99 Cents.
Napster folgt mit der NTL-Kooperation dem eigenen, im Vormonat gelaunchten UK-Download-Service, dem ersten überhaupt in Europa. "Das ist ein signifikanter Deal für uns, weil wir jetzt Partner des größten Providers an Breitband-Dienstleistungen in Großbritannien sind. Erhebungen von NTL haben ergeben, dass 75 Prozent ihrer Breitband-Kunden jeden Monat Musik-Files downloaden", so Napster-Präsident Brad Duea. Und das stimmt ihn doch sehr optimistisch.
Quelle: pte.de