Die Veröffentlichung des neuen Guns N´ Roses-Albums, auf die die Fans 17 Jahre warten mussten, wird heute Abend im Partybus der Bloodhound Gang in Berlin gefeiert. Die «Chinese Democracy»-Party beginnt um 22.00 Uhr in der Revaler Straße in Friedrichshain. Ab Mitternacht können Fans von Guns N´ Roses das Album mit 14 neuen Songs dann kaufen.
Berlin (ddp). Irgendwas wird nach der Veröffentlichung von "Chinese Democracy" fehlen. 17 Jahre lang hatten Fans der kalifornischen Hardrockband Guns N´ Roses ("Knockin´ on Heaven´s Door", "Paradise City") auf die Platte gelauert, deren Erscheinen wieder und wieder verschoben wurde. Irgendwann wurde das Warten an sich schon fast zum Kult. Und fast erscheint es unwirklich, dass "Chinese Democracy" am Samstag (22. November) tatsächlich auf den Markt kommt. Vom Musikkonzern Universal Music wurde die Platte in Deutschland bis zuletzt streng unter Verschluss gehalten.
Das US-Magazin "Rolling Stone" feierte "Chinese Democracy" derweil schon mit hymnischen Worten als "Meilenstein der Rockmusik". Die Platte, auf der Frontmann Axl Rose mit bis zu fünf Gitarristen arbeitete, sei "ein brillantes, draufgängerisches, konfuses und kompromissloses Hardrock-Album", hieß es. Die Songs klängen "ziemlich genau wie diejenigen Guns N´ Roses, die man von früher kennt". Die beiden "Use Your Illusion"-Alben von 1991 seien "auf eine einzige, explosive Platte komprimiert".
Nach "Use Your Illusion I + II" hatten Guns N´ Roses, die mit rund 90 Millionen verkauften Platten zu den erfolgreichsten Bands der Welt zählen, nur das Coversongs-Album "The Spaghetti Incident?" (1993) herausgebracht. 1996 kündigte Sänger Axl Rose eine neue Platte an, zwei Jahre später verriet er den Titel: "Chinese Democracy". Anschließend ging für alle das große Warten los. Beim Internethändler Amazon.de stand das Langzeitprojekt daher nun schon Tage vor Veröffentlichung auf Platz drei der Charts.
Medienberichten zufolge ist "Chinese Democracy", das in den USA am 23. November erscheint, eines der teuersten Alben der Musikgeschichte. Rose, das letzte verbliebene Gründungsmitglied der 1985 formierten Band, soll die Platte in 14 Studios aufgenommen und dafür angeblich mehr als zehn Millionen Euro ausgegeben haben.
Zwei Songs wurden bereits veröffentlicht: "Shackler´s Revenge" im Videospiel zu "Rockband 2" und "If The World" am Ende des Films "Der Mann, der niemals lebte" mit Leonardo DiCaprio und Russell Crowe. Illegal stellte im Juni in den USA ein 27-jähriger Blogger Songs aus dem neuen Album auf seine Internetseite. Wie er an die Rohmixe der Titel kam, war unklar. Fans stürmten damals die Seite, die unter den vielen Zugriffen zusammenbrach. Jetzt könnte der Mann für seine Tat sogar ins Gefängnis wandern.
Bezahlen muss übrigens auch der US-Getränkehersteller Dr Pepper. Dieser hatte versprochen, Millionen Limo-Dosen zu verschenken, sollte "Chinese Democracy" tatsächlich 2008 erscheinen. Jeder der rund 305 Millionen US-Amerikaner konnte sich auf der Internetseite des Unternehmens einen Gutschein für eine Getränkedose sichern. Wegen ihres früheren Streits mit Rose schloss Dr Pepper jedoch die Ex-Bandmitglieder Buckethead und Slash von der Aktion aus. Rose kündigte aber bereits an, seine Dose mit Buckethead teilen zu wollen, da der Gitarrist auf dem Album zu hören sei.
Guns N’Roses Frontmann Axl Rose. Foto: ddp