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17.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Köln: «Feste musicali» - Osterkonzerte mit Alter Musik +++
Görlitz: Premiere für «Madame Butterfly» +++
Plauen: Ballettcompany bringt Uraufführung auf die Bühne +++
Köln: Uraufführung von «Shelter» in der musikFabrik +++
Halberstadt: Musical-Premiere «Der Kuss der Spinnenfrau» +++
Rom: Robert-Franz-Singakademie Halle tritt im Petersdom auf +++
Berlin: DSO - letzte Spielzeit mit Kent Nagano +++
Salzburg: Osterfestspiele starten mit Brittens «Peter Grimes» +++

Köln: «Feste musicali» - Osterkonzerte mit Alter Musik
Köln (ddp-nrw). Zu Ostern setzt die Stadt Köln die 2003 gestartete Musikreihe «Feste musicali» fort. Vom 24. bis 28. März stehen neun Konzerte mit Hauptwerken der Barockmusik und der Klassik auf dem Programm, wie das Kölner Kulturamt am Mittwoch mitteilte. Dazu kommen «musikalische Ausgrabungen» von den Fürsten- und Kaiserhöfen in Dresden und Wien.
Zu den Interpreten zählen unter anderem die Cappella Coloniensis, das Ensemble Cordarte sowie das Ensemble NeoBarock. Erstmals in Köln auf der Bühne stehen das Bremer Marais-Consort mit einem englischen Gamben-Programm und das Frankfurter Ensemble Echo Du Danube.
Neben der Kölner Philharmonie sind erneut mehrere Kirchen als Aufführungsorte des «Feste musicali» vorgesehen.

Görlitz: Premiere für «Madame Butterfly»
Görlitz (ddp-lsc). Das Theater in Görlitz bringt am Samstag Giacomo Puccinis «Madame Butterfly» auf die Bühne. Die Handlung der Oper beschreibt die konfliktreiche Beziehung zwischen dem Amerikaner Pinkerton und der Japanerin Cio-Cio-San, die aus zwei extrem unterschiedlichen Kulturen stammen. Der Görlitzer Operndirektor Klaus Arauner habe das 1904 in Mailand uraufgeführte Werk in Szene gesetzt, teilte die Leitung des Hauses mit. Die Titelpartie singt die in Görlitz engagierte Sopranistin Yvonne Reich. Unter Leitung von Eckehard Stier spielt die Neue Lausitzer Philharmonie.
http://www.theater-goerlitz.de

Plauen-Zwickau: Ballett-Company bringt Uraufführung auf die Bühne
Zwickau (ddp-lsc). Bereits mit der zweiten Uraufführung dieser Spielzeit wartet die Ballett-Company des Theaters Plauen-Zwickau auf. Das Tanztheater-Stück «Expeditions 2 U» von Ballettdirektor Bronislav Roznos geht am Freitag erstmals über die Bühne des Zwickauer Gewandhauses. Thema des Abends sei die Expedition ins Innere, «die Begegnung mit uns selbst», kündigte der Ballettchef an. Dabei drehe sich alles um den Menschen als Reisenden, Pilger, Touristen, als Entdecker.
Das Stück, für dessen Choreografie, Inszenierung und Ausstattung Roznos verantwortlich zeichnet, betrachtet das Leben als Durchreise zwischen Geburt und Tod. Doch der Mensch ist nicht Treibgut, sondern versucht, durch Wünsche, Sehnsüchte, Illusionen, eine Portion Neugier und der Begegnung mit anderen Menschen sich selbst zu bestimmen.
Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Rollstuhl-Tanzkreis «Modus di vendi - Eine Art zu leben». Die Rollstuhltänzer begegnen in der zweiten Sequenz des Abends Tänzern des Ensembles. Damit wird, wie auch in den anderen Episoden, die Konfrontation zweier Welten thematisiert.
In der ersten Expedition öffnen Arbeiter in einer Lagerhalle ein beschädigtes Paket, dem eine traumhafte Ballerina entsteigt. Ähnlich Goethes «Zauberlehrling» verursacht sie viel Wirbel, ehe sie wieder verpackt werden kann. Im dritten Teil geht es um die Entdeckung der ersten Liebe. In den Szenen tauche immer wieder unerwartet eine heitere Figur auf, die die unbegreifliche Leichtigkeit des Seins versinnbildliche, betonte Roznos.
Die erste Vorstellung am Großen Haus Plauen ist für den 14. Mai geplant.
http://www.theater-plauen-zwickau.de

Köln: Uraufführung von «Shelter» in der musikFabrik
Köln (ddp-nrw). Die musikFabrik in Köln bringt am Freitag in einem szenischen Konzert das Musikprojekt «Shelter» der amerikanischen Komponisten Michael Gordon und David Lang zur Uraufführung. «Shelter» setzt sich über eine rhythmisch-treibende Musik und mit Video-Projektionen mit dem Schutzbedürfnis des Menschen auseinander, wie musikFabrik- Geschäftsführer Thomas Oesterdiekhoff am Mittwoch gegenüber ddp erläuterte.
Nach den Worten der New Yorker Komponisten, die zu dem berühmten Bang-On-A-Can-Musikerkolletiv gehören, «überlagern sich Bilder und Klänge, tauchen Sänger und Ensemble in eine halluzinatorische Welt». «Shelter» ist laut Oesterdiekhoff eines der größten Projekte, das die musikFabrik bislang verwirklichen konnte.
Die musikFabrik, Nordrhein-Westfalens international besetztes Solisten-Ensemble für zeitgenössische Musik, hat seit 2003 ihren Sitz in Köln. Seit seiner Gründung 1990 stellt sich das Ensemble der Aufgabe, Neue Musik in beispielhafter Qualität aufzuführen und dem Publikum in Konzerten und CD-Produktionen sowie auch mit pädagogischen Projekten zu erschließen.
Das Repertoire der musikFabrik reicht von Werken der klassischen Kammer- und Ensemblemusik bis hin zu Kompositionen der heutigen Zeit und interdisziplinären Projekten. Die musikFabrik arbeitete mit bedeutenden Musikern und Komponisten wie Mauricio Kagel, Peter Eötvös, Vinko Globokar und Helmut Lachenmann zusammen.
http://www.musikFabrik.org

Halberstadt: Musical-Premiere «Der Kuss der Spinnenfrau»
Halberstadt (ddp-lsa). Das Musical von John Kander «Der Kuss der Spinnenfrau» feiert am Freitag in Halberstadt Premiere. Das Stück wurde nach einem Buch von Terence McNally und Liedtexten von Fred Ebb geschaffen. Es erinnert an Gefangenlager in Lateinamerika, wie das Nordharzer Städtebundteheater am Mittwoch in Halberstadt mitteilte.
Den Angaben zufolge sollen die auf einem Bestseller von Manuel Puig basierende Geschichte und die wirkungsstarke Musik die Zuschauer mit der leidvollen Realität der glitzernden Scheinwelten konfrontieren. Die Uraufführung des Werkes sei ein phänomenaler Erfolg für die weltberühmt gewordenen Autoren von «Chicago» und «Cabaret» geworden.
Die Halberstädter Inszenierung übernimmt der brasilianische Regisseur und Choreograf Ricardo Fernando, der dem Nordharzer Publikum schon durch seine Inszenierung von «Evita» in bester Erinnerung sei. Die musikalische Leitung hat Marbold Kaiser.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de

Rom: Robert-Franz-Singakademie Halle tritt im Petersdom auf
Halle (ddp). Die Robert-Franz-Singakademie aus Halle tritt am Montag im Vatikan auf. Wie das Philharmonische Staatsorchester Halle am Mittwoch mitteilte, werden die 75 Sänger mit ihrem künstlerischen Leiter Gothart Stier im Petersdom, dem Hauptsitz der römisch-katholischen Kirche, die Gesänge des Propriums bei der Heiligen Messe gestalten. Zuvor führe der Chor am Palmsonntag in der Kirche San Paolo entro le Mura die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach (1685-1750) auf.
Die Robert-Franz-Singakademie wurde 1814 durch Friedrich Naue gegründet. Sie zählt zu den ältesten Chorvereinigungen dieser Art in Deutschland. Seit 1907 trägt die Singakademie den Namen eines ihrer Leiter und Komponisten des 19. Jahrhunderts, Robert Franz. 1953 erfolgte der Anschluss des Chores an das Staatliche Sinfonieorchester Halle, das 1991 in Philharmonisches Staatsorchester Halle umbenannt wurde.

Berlin: DSO - letzte Spielzeit mit Kent Nagano
Berlin (ddp-bln). Mit Werken von Gustav Mahler, Wolfgang Amadeus Mozart, Anton Bruckner und Franz Schubert geht Chefdirigent Kent Nagano 2005/2006 in seine sechste und letzte Spielzeit mit dem Deutschen Symphonie-Orchester (DSO). Das Programm sei in mehrere thematische Blöcke eingeteilt, die für jeden Musikgeschmack etwas zu bieten hätten, kündigte Musikdramaturg Dieter Rexroth am Mittwoch bei der Präsentation des Programms für die kommende Spielzeit an. Um dem starken Besucherzuwachs der vergangenen Jahre Rechnung zu tragen, sollen künftig alle Berliner Programme zweimal gespielt werden.
Konzertreisen werden das DSO in der kommenden Saison unter anderem nach Tokio, Moskau, London und Paris führen. Als besonderer Höhepunkt unter den Gastspielen kündigte Orchesterdirektor Andreas Richter die hochkarätig besetzte Baden-Badener «Lohengrin»-Inszenierung zu Pfingsten 2006 an.
Ein umfangreiches Bildungsprogramm soll die musikalische Arbeit abrunden. Neben Seminaren und Kinder-Kompositionsworkshops seien auch zahlreiche Kinder- und Familienkonzerte mit vergünstigten Eintrittpreisen geplant, sagte Richter.
Ein Nachfolger für den japanischen Star-Dirigenten Nagano werde derzeit intensiv gesucht, sagte Orchestervorstand Martin Kögel. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Nagano liege die Messlatte sehr hoch. Nagano selbst schloss nicht aus, irgendwann zum DSO zurückzukehren. "Die Tür ist offen», sagte er.

Salzburg: Osterfestspiele starten mit Brittens «Peter Grimes»
Salzburg (ddp-bay). Mit einer Neuinszenierung von Benjamin Brittens Fischertragödie «Peter Grimes» beginnen am Samstag die Salzburger Osterfestspiele 2005. Die Regie der Koproduktion mit der Metropolitan Opera New York liegt in den Händen von Sir Trevor Nunn. Unter der Musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle spielen die Berliner Philharmoniker.
Die Rolle des Fischers Peter Grimes wird von Robert Gambill gesungen, die der Witwe Ellen Orford von Amanda Roocroft. John Tomlinson interpretiert die Rolle des Captain Balstrode. Die Oper «Peter Grimes», uraufgeführt im Juni 1945, besticht vor allem durch ihre lautmalerischen Seebilder, die Britten auch in einer Orchestersuite zusammengefasst hatte.
Die gut einwöchigen Osterfestspiele (19. - 27. März) sind ein Relikt aus der Salzburger Karajan-Ära. Der Maestro gründete sie 1967, um seinen Berliner Philharmonikern eine neue Plattform zu verschaffen. Erstmals konnten die Berliner nun ihr eigenes, internationales Festival bestreiten und sich auch als Opernorchester profilieren.
Nach Karajans Tod übernahm Claudio Abbado zusammen mit den Philharmonikern die Leitung der Osterfestspiele. Abbado verband das Festhalten an Altbewährtem wie den jährlichen Opernprojekten und hochkarätigen Orchesterkonzerten mit neuen Impulsen wie der Reihe «Kontrapunkte», in der auch Zeitgenössisches seinen Platz fand. Abbados Nachfolger Rattle setzt diese Linie seit 2003 fort.
Der britische Komponist Britten (1913-1976) steht auch im Mittelpunkt dreier Sinfoniekonzerte mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle im Großen Festspielhaus. In zwei Sonderkonzerten sind das Gustav Mahler Jugendorchester unter Franz Welser-Möst sowie das Barockensemble «Il Giardino Armonico» zu hören.
Die Reihe «Kontrapunkte» bieten auch dieses Jahr wieder ungewöhnliche Ensembles und Programmarrangements. Das Spektrum reicht von der US-Jazz-Interpretin Dianne Reeves über das Sharoun-Ensemble Berlin mit dem Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann als Solisten bis zum «1. Wiener Gemüseorchester», einem Klangkörper, dessen Instrumentarium ausschließlich aus Gemüsesorten besteht.